Alles Wichtige zum 14. Bundesliga-Spieltag

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Liebe Leserin, lieber Leser,
auf den Tribünen des Fußballstadions in Ingolstadt geht es eher gemächlich zu. Das fiel mir heute einmal mehr auf, als neben mir auf der Pressetribüne ein Reporter vom Radio während der ersten Halbzeit des Spiels des FC Ingolstadt gegen RB Leipzig plötzlich in sein Mikrofon schrie, das Stadion würde stehen, so emotional sei das alles hier gerade. In Wahrheit waren dem netten Kollegen wohl ein wenig die Bullen durchgegangen, denn es stand eigentlich niemand, außer jenen Fans, die auf den Stehplätzen nun mal nicht anders können. Es war ein unterhaltsames Spiel, aber über weite Strecken keines, das die Zuschauer von ihren Sitzen riss.

Nur einmal standen wirklich viele, und dann fiel mir ein zweites Mal auf, wie ruhig es sonst dort auf der Haupttribüne ist, wo die Menschen manchmal lauter jubeln, wenn auf der Anzeigetafel ein Tor für den FC Bayern angezeigt wird, als wenn ihr FCI trifft. In der Nachspielzeit fuhren selbst gesetztere Herren aus ihrer Haut. Unten auf dem Rasen hatte sich ein sogenanntes Rudel an Spielern gebildet, sie gingen aufeinander los, die Leipziger und Ingolstädter. Plötzlich flogen von der Tribüne mit den gepolsterten Sitzen wüste Beschimpfungen herab, wie sie den Menschen in dieser Form vielleicht nur ein Fußballspiel abringen kann.

Worauf ich hinaus will: Selbst in Ingolstadt (die Fans des sympathischen FCI mögen mir verzeihen, dass ihr Klub hier als Beispiel herhalten muss) lässt der Fußball die Menschen für 90 Minuten alles und manchmal gar sich selbst vergessen. Wenn die Menschen über Fußball nachdenken, dann wollen sie meist nicht über Probleme nachdenken – und schon gar nicht über die Probleme des Fußballs.

Es gibt gerade keinen allzu großen Aufschrei in der Branche, obwohl der Spiegel nun schon den zweiten lesenswerten Teil seiner Football-Leaks-Serie veröffentlicht hat. Diesmal geht es um die horrenden Verdienste von Spieler-Beratern, um Spielergehälter und Prämien in fünfstelliger Höhe für Torvorlagen. Kurz: Es geht um so viel Geld, das der gierige Fußballzirkus verschlingt, dass einem beim Lesen übel wird.

Ein Beispiel des Leverkusener Stürmers Chicharito, den wir in dieser Ausgabe „Sport am Wochenende" porträtieren: Nach jedem fünften Pflichtspieltor einer Spielzeit soll der Spieler zusätzlich zu seinen sechs Millionen garantiertem Gehalt laut Spiegel eine Sonderzahlung von 100.000 Euro erhalten; in der Saison 2015/16 sei Chicharito somit bei 26 Treffern wettbewerbsübergreifend auf 500.000 Euro extra gekommen, in der aktuellen Saison steht sein Bonus derzeit bei 100.000 Euro für insgesamt sieben Treffer.

Nun ja: Das Spektakel ist halt nicht umsonst. Der FC Bayern hat fünfmal getroffen am Samstag, Leipzig ausnahmsweise keinmal, der 14. Spieltag hat wieder schöne Geschichten produziert, die wir Ihnen gerne erzählen. Anderen Sport gab's auch noch: Handball, Basketball aus den USA, Wintersport.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen der aktuellen Ausgabe, aber bleiben Sie dabei bitte ruhig entspannt sitzen.

Sebastian Fischer,
SZ-Sportredaktion
Der 14. Spieltag
DIE LAGE DER LIGA. Fünf Trainerwechsel gab es in dieser Bundesliga-Saison –  alle fünf neuen Trainer stehen auf den Plätzen hinter André Schubert. Bekommt es Gladbachs Coach nun auch zu tun mit der Effekthascherei im Keller? Benedikt Warmbrunn kommentiert: "Symptome der Hilflosigkeit".

BAYERN
WOLFSBURG 5:0 Beim lockeren Sieg zeigen die Bayern, dass ihnen Ancelottis Systemwechsel Spaß macht. Als Tabellenführer gehen sie zur Weihnachtsfeier. Und Rummenigge schickt Weißwürste nach Ingolstadt. "In Feierlaune": Maik Rosner berichtet aus der Münchner Arena.
Nach 999 Minuten gelingt Thomas Müller beim 5:0 des FC Bayern gegen Wolfsburg wieder ein Treffer. Dass er damit eine Wette gegen Karl-Heinz Rummenigge verliert, ärgert ihn nicht. "Müller ist wieder Müller", berichtet Martin Schneider.

INGOLSTADT
LEIPZIG 1:0. Ralph Hasenhüttl kehrt erstmals als Leipziger Trainer nach Ingolstadt zurück –  und Leipzig verliert zum ersten Mal in dieser Saison. Grund dafür könnte Ingolstadts besondere Taktik gewesen sein. Sebastian Fischer beschreibt Hasenhüttls Rückkehr: "Die Geister, die er rief..."

KÖLN
DORTMUND 1:1. Köln zwingt der Borussia auch ohne sechs Stammspieler sein rustikales Kampfspiel auf - verspielt den Sieg aber in der 90. Minute, weil Marco Reus sein erstes Saisontor gelingt. Milan Pavlovic berichtet über ein "Remis mit zwei Verlierern".

HERTHA – BREMEN 0:1. Max Kruse führt Werder zum ersten Auswärtssieg seit April. Die Bremer profitieren von einem Schnitzer des jungen Hertha-Verteidigers Niklas Stark und dessen abschlussschwachen Vorderleuten. Bremens Sieg war "mit Leidenschaft verdient", schreibt Javier Cáceres.

FREIBURG – DARMSTADT 1:0. Ramon Berndroth, der neue 98-Trainer, gibt sich trotz des 0:1 in Freiburg zuversichtlich: "Jetzt, wo wir Letzter sind, kann's nur nach oben gehen." Einem Spieler aber, der nicht mitzieht, droht Ungemach. Christoph Ruf berichtet aus Freiburg über ein "Wir-Gefühl mit Verräter".

HAMBURG
AUGSBURG 1:0. Der HSV feiert seinen ersten Sieg in dieser Saison im Volksparkstadion, weil Gegner Augsburg sein Spiel nicht clever in Überzahl zu Ende spielt – sondern auf einen Hamburger Trick hereinfällt. Ungewöhnliches in Hamburg: Zwei Platzverweise, ein Heimsieg. Zum Bericht.
  

FRANKFURT
HOFFENHEIM 0:0. Schiedsrichter Christian Dingert bekommt die Partie zwischen Frankfurt und Hoffenheim nie in den Griff. Nach Abrahams Ellbogenschlag an den Kopf von Wagner eskaliert die Partie. Tobias Schächter berichtet über die "Kneipenschlägerei mit Folgen".

HEUTE, 15.30 UHR: GLADBACH – MAINZ: Nach acht Ligaspielen ohne Sieg und dem 0:4 in Barcelona wächst die Kritik an Gladbachs Trainer Schubert und Manager Eberl. Sie sind "kein Denkmal mehr". Ulrich Hartmann analysiert die Lage in Gladbach.

17.30 UHR: SCHALKE – LEVERKUSEN Auch nach seinem wahnwitzigen Elfmeter-Fehlschuss darf der zuletzt erfolglose Chicharito weiter für Leverkusen auf Torejagd gehen. Erklärt eine exklusive Sonderprämie seinen Egoismus? Philipp Selldorf über eine "lukrative Erbsenzählerei".
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Was noch im Fußball geschah
ZWEITE LIGA: Der TSV 1860 unterliegt in einem schwachen Spiel dem VfL Bochum. Kapitän Stefan Aigners Ruf nach Ruhe im Verein dürfte nach der vorerst letzten Partie von Daniel Bierofka als Interimstrainer wohl nicht lange nachhallen. Ulrich Hartmann berichtet aus Bochum: "Ruhe bitte!"

PREMIER LEAGUE:
Seit einer Umstellung im September gewinnt der FC Chelsea unter dem neuen Trainer Antonio Conte jedes Spiel und ist mittlerweile Tabellenführer in England. Ein Leidtragender ist der alte Kapitän John Terry. "Die Vergangenheit ausgewechselt": Sven Haist berichtet über Chelsea.
Was noch im Sport geschah
SKI ALPIN: Stefan Luitz verpasst beim Riesenslalom in Val d'Isère das Podest nach einem Fehler im zweiten Lauf. Trotzdem freut er sich mit Kollege Neureuther über den Aufwärtstrend. Max Ferstl berichtet über die "Wutschreie danach".

HANDBALL: Im ersten Duell zweier bayerischer Klubs in der ersten Handball-Bundesliga seit über 20 Jahren gewinnt der HC Erlangen 26:24 gegen den HSC 2000 Coburg. Fabian Swidrak bereichtet aus Nürnberg: "Mittelfranken schlägt Oberfranken".

US-SPORT: Neuer NBA-Rekord: Die Los Angeles Lakers hätten Russell Westbrook gerne verpflichtet. Doch der blieb lieber in Oklahoma –  und sorgt dort für einen Bestwert, den zuletzt Michael Jordan erreichte: das siebte Triple-Double nacheinander. Jürgen Schmieder beschreibt Russell Westbrook als "Held in der Provinz".
Schlusspfiff
„Das ist ein harter TABAK, dieses Interview."  — Der Schweizer Ex-Nationalspieler Ciriaco Sforzza bei Sky über die Aussage des neuen Darmstadt-Trainers Ramon Berndroth, in seinem Team sei ein "Verräter".

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