Sollte der Newsletter nicht angezeigt werden, klicken Sie bitte hier. | | | | | | | | Liebe Leserin, lieber Leser, | | es gibt im Fußball einen Trick, der sich „Around the World" nennt. Der Ball liegt auf dem Spann, dann bewegt man den Fuß einmal in der Luft um den Ball herum, bis der Ball wieder auf dem Spann landet. Dieser Trick bringt im Spiel absolut gar nichts, kein Fußballer wird ihn je effizient verwenden. Doch dieser Trick war in den Nullerjahren, jedenfalls unter den Jugendlichen auf den Fußballplätzen in Köln, ein Statussymbol. Wer ihn aufführen konnte, der zeigte damit, dass er Ball und Körper beherrschte. Trainer der alten Schule schüttelten verächtlich mit dem Kopf, Mitspieler nickten anerkennend. Spätestens seit Freitag ist der „Around the World" nichts mehr wert, seit Freitag gibt es den „Lewandowski", der als ultimativer Beweis für Körper- und Ballbeherrschung im Fußball steht. Man sollte mit Superlativen ja vorsichtig sein, doch das Tor des Stürmers zum 2:1 in der Nachspielzeit für die Bayern in Freiburg war mit das Beste, was ich im Fußball in den vergangenen Jahren gesehen habe, besser als jeder Fernschuss in den Winkel, besser als jeder brotlose Trick. Ein Kunststück, wie mein Kollege Jonas Beckenkamp beschreibt, der für die SZ in der Freiburger Kälte ausharrte. Im Sprung pflückte er sich den Ball mit der Brust auf den rechten Schlappen herunter, legte ihn sich selbst auf den anderen Fuß und schoss volley in die einzige freie Zone weit und breit. Ein Kullerball hinein ins hinterste Eck, umringt von vier (!) Freiburgern. "Es war ganz wenig Platz, mir blieb nur die Möglichkeit, es so zu machen", erklärte der Pole sein Meisterstück. Spätestens da wurde klar: Sein 14. Saisontor hatte er genau so geplant. Einen derartigen Stunt muss man sich erst mal zutrauen im Dickicht der Abwehrbeine. Es gab wenig Fußballkunst zu sehen am ersten Spieltag nach der Winterpause, aber das gab ein paar einzelnen Protagonisten die Gelegenheit, zu glänzen. Nicht nur Robert Lewandowski. Hoffenheims Sandro Wagner erzielte in bester Mittelstürmer-Manier in Augsburg sein zehntes Saisontor. Dortmunds Verteidiger Lukasz Piszczek machte aus einer biederen Leistung des BVB einen 2:1-Erfolg in Bremen, als er Werders Torhüter Felix Wiedwald elegant überlupfte. Und Guido Burgstaller rettete in seinem ersten Spiel für Schalke seinen neuen Kollegen mit einem Tor in der Nachspielzeit den Tag: Er traf zum 1:0 gegen Ingolstadt. Doch die schönste Geschichte einer Einzelgängerin kommt an diesem Wochenende aus dem Biathlon. Nadine Horchler, 30, kommt sonst ins Ziel, wenn die Sieger schon Interviews geben. Vor drei Jahren ließ der damalige Bundestrainer Uwe Müssiggang beim Weltcup in Pokljuka lieber einen Startplatz unbesetzt, als Horchler zu nominieren. Und nun, am Samstag in Antholz, schoss sie fehlerfrei, lief allen davon – und gewann. Später sagte sie: „Wenn man die Chance hat, möchte man sie auch nutzen." Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre der aktuellen Ausgabe "Sport am Wochenende" und einen schönen Sonntag. Sebastian Fischer, SZ-Sportredaktion | | | | | | | | | Der ganze Sport am Wochenende | | | | | | | | | | | Alle Berichte zum 17. Bundesliga-Spieltag, alles zur Handball-WM und den Australien Open, alles zum Tag im Wintersport. Die digitale Ausgabe "Sport am Wochenende" erscheint samstags ab 22 Uhr für alle SZ-Plus-Abonnenten. Jetzt lesen oder kostenlosen Testzugang sichern. | | | | | | | | | | | Diesen Newsletter empfehlen: | | | |
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