Sollte der Newsletter nicht angezeigt werden, klicken Sie bitte hier. | | | | | | | | Liebe Leserin, lieber Leser, | | Lieber Leser, während ich dieses Vorwort schreibe, befinde ich mich in der Lobby eines Leipziger Tagungshotels. Aus einem benachbarten Veranstaltungsraum scheinen bunte Diskolichter, dringt Schlagermusik und kommen in regelmäßigem Abstand Polonaisen euphorischer freiwilliger Feuerwehrmänner. Ich verspüre nicht unbedingt das Bedürfnis, den Umständen dieser Feier auf den Grund zu gehen, kann Ihnen aber versichern, dass, jaaaa, der Holzmichl noch lebt. In den Stunden zuvor hat nicht der Holzmichl die Leipziger in Hochstimmung versetzt, sondern der Wernertimo. Mit seinem mysteriösen Fallen im Schalker Strafraum und seinem anschließend souverän verwandelten Strafstoß hat er den Weg bereitet zum zehnten Saisonsieg, RB bleibt ungeschlagener Tabellenführer. Doch diesem Sieg haftet ein Makel an. In Leipzig, ob nun bei Fans oder freiwilligen Feuerwehrmännern, wird der RB-Fußball nicht allzu kritisch, sondern vielmehr mit großer Begeisterung verfolgt. Es ist also ziemlich wahrscheinlich, dass die durchaus gerechtfertigte Kritik an Timo Werners Schwalbe in kollektiver Freude untergehen wird. Dabei ist dieses Wochenende ja eines, das in freilich ganz anderen Dimensionen zeigt, dass man lieber zweimal überlegt, bevor man dem Fußball und seinen Protagonisten huldigt. Die Kollegen vom Spiegel haben von der Enthüllungsplattform „Football Leaks" Daten zugespielt bekommen, die zeigen, wie Fußballer offenbar versucht haben, ihre Einkünfte vor der Steuer zu verstecken. Nicht irgendwelche Fußballer. Es geht um die Millionen von Mesut Özil und die Fantastillionen von Cristiano Ronaldo, es geht um Briefkastenfirmen auf den British Virgin Islands, es geht um Gier, und es geht am Ende darum, ob sich fußballbegeisterte Kinder tatsächlich die richtigen Vorbilder suchen. Mein Kollege Javier Cáceres ist zum Clásico nach Barcelona gereist, er hat das 1:1 zwischen Barca und Real Madrid unter dem Schatten der Vorwürfe gegen Ronaldo betrachtet. Am Morgen davor hat er ziemlich Unglaubliches in der an den Football-Leaks-Recherchen beteiligten Zeitung El Mundo gelesen, wie er in seinem Text beschreibt. „Welche Bedeutung so ein Clásico in Spanien hat, zeigte sich unter anderem am Leitartikel, im dem El Mundo die Leser nachgerade auf Knien um Vergebung dafür bat, dass man die Geschichte über Ronaldo ausgerechnet am Tag eines Barca-Madrid veröffentlichte. Beziehungsweise veröffentlichen musste. "Unsere Absicht war nicht, dem weißen Klub zu schaden", beteuerte El Mundo, das bislang beste Beziehungen zu Real Madrid unterhalten hatte." Wenn man ihn nicht kritisiert, dann braucht man eigentlich gar nicht über Fußball zu schreiben. Und sei es nur, dass wir das, was Timo Werner am Samstag gemacht hat, in der aktuellen Ausgabe „Sport am Wochenende" eine Schwalbe nennen, ohne danach auf die Knie zu fallen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit der aktuellen Ausgabe. Sebastian Fischer, SZ-Sportredaktion | | | | | | | | | DIE LAGE DER LIGA. In der Debatte um Timo Werners Schwalbe wird auch eines offenbar: dass Leipzig den Erfolg mit allen verfügbaren Mitteln erzwingen kann und will. Auch wenn diese Mittel mal nicht im Regelbuch stehen. Sebastian Fischer kommentiert: "Guter Bulle, böser Bulle." LEIPZIG – SCHALKE 2:1. RB gewinnt verdient das richtungsweisende Spiel gegen Schalke 04 und wahrt den Vorsprung auf die Verfolger. Doch ein unberechtigter Elfmeter und die Debatte, was Timo Werner gegenüber dem Schiedsrichter zugab, dürfte den Verein noch länger beschäftigen. "Die Werner-Schwalbe" – Sebastian Fischer berichtet aus Leipzig. DORTMUND – GLADBACH 4:1. Marco Reus überragt: Beim klaren Sieg gegen überforderte Gladbacher glänzt der unermüdliche Dortmunder Antreiber mit drei Torvorlagen. Johannes Kirchmeier ist beeindruckt von einer "Rakete namens Reus". Die Dortmunder würden gerne an der Spitze angreifen. Aber sie bringen sich oft selbst aus dem Takt. Das kann man sich als Jäger nicht leisten. Freddie Röckenhaus kommentiert: "Selbstgebaute Hindernisse." MAINZ – BAYERN 1:3. Den Münchnern gefällt die draufgängerische Art, mit der Trainer Ancelotti sie plötzlich antreten lässt. Die Spieler berauschen sich an der neuen Taktik, die Bosse sind glücklich, vieles erinnert an Guardiola. Matthias Schmid berichtet aus Mainz: "Ein bisschen Pep-Style". Besonders Thomas Müller gefiel die taktische Ausrichtung. Auf seiner Lieblingsposition hinter den Spitzen läuft er zu alter Form auf - weil er Freiräume findet, die nur er als solche erkennt. Matthias Schmid über Müller und "das Ende eines Preisausschreibens". LEVERKUSEN – FREIBURG 1:1. Weil Leverkusen seine desaströse Bilanz bei Strafstößen ausbaut, reicht es gegen den SC Freiburg nur zu einem 1:1. Ulrich Hartmann über Fehlschuss Nummer 7 und "Elfmeter-Ängste". BREMEN – INGOLSTADT 2:1. Werder fährt einen Zittersieg im Kellerduell gegen den FC Ingolstadt ein. Die Mängel im Bremer Spiel sind eklatant. FCI-Coach Walpurgis kassiert seine erste Niederlage, bleibt aber zuversichtlich. Frank Hellmann berichtet über "verunsicherte Gewinner" in Bremen. HOFFENHEIM – KÖLN 4:0. Die Serie hält: Dass die TSG auch nach 13 Spielen ungeschlagen so weit oben steht, ist längst kein Zufall mehr. Tobias Schächter beschreibt "die perfekte Mischung". WOLFSBURG – HERTHA 2:3. Die Mannschaft ein Team von Nervenbündeln, der Trainer agiert auf Abruf, und der kapriziöse Julian Draxler steht vor dem Absprung: Wolfsburg rutscht nach dem 2:3 gegen Berlin immer tiefer in den Abstiegsstrudel. "Verstörtes Wolfsrudel" – der Bericht aus Wolfsburg. HEUTE, 15.30: DARMSTADT – HAMBURG: Der ehemalige Darmstädter Torwart Christian Mathenia soll bei der Rückkehr ans Böllenfalltor den ersten Saisonsieg des Hamburger SV sichern. Jörg Marwedel dreht das Spiel vor: "Dem Strudel entrinnen." 17.30 Uhr: AUGSBURG – FRANKFURT: Der erst 19 Jahre junge Verteidiger Vallejo ist das wohl beste Leihgeschäft der Liga. Frankfurt hat seine helle Freude am Spanier. Frank Hellmann berichtet über "Jesus, das Juwel". | | | | | | | | Der ganze Sport am Wochenende | | | | | | | | | | | | | Was noch im Fußball geschah | | | | | | | Was noch im Sport geschah | | | | | | | | Diesen Newsletter empfehlen: | | | |
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