Sollte der Newsletter nicht angezeigt werden, klicken Sie bitte hier. | | | | | | | | Liebe Leserin, lieber Leser, | | zu den vielen Möglichkeiten, einen Sonntag zu verbringen, zählt auch der Konsum von Fußballtalkshows. Morgens um 11 Uhr beginnt auf Sport 1 der „Doppelpass", er dauert zwei Stunden und 15 Minuten. Und kaum hat man die komplexen Dialoge, die Denkanstöße und subtilen Konsumhinweise (Weißbier!) verarbeitet, also sechs Stunden später, legen die Kollegen von Sky mit der von einem koreanischen Autobauer gesponserten „Fußballdebatte" nach. Das dauert noch mal 90 Minuten, und dann ist der Sonntag schon vorbei. Die Sendungen heißen in SZ-Texten schon mal in leichtem Lästerton "Plauderrunden". SZ-Autor Holger Gertz hat den Doppelpass auf der Seite Drei mal „eine Art Talkshow" genannt und wie ich finde ziemlich großartig beschrieben, der Doppelpass sei „eine nach Kampfschweiß und Stadionwurst riechende Heimathöhle für Fußballromantiker, die einen ganzen langen Vormittag darüber reden wollen, warum der und der Trainer nicht mehr der richtige für den und den Verein ist. Es diskutieren Manager mit Journalisten und ehemaligen Spielern, also Hobbypsychologen mit Freizeitmenschenkennern, Muskelexperten und Seelenlesern aller Art." Es gibt natürlich auch Ausgaben dieser Talkshows, in denen auf einem herausragenden Niveau diskutiert wird, in denen Zitate geliefert werden, die so schön sind, dass sie irgendwann in Wandkalendern abgedruckt werden und die einfach grundsätzlich ganz großes Kino sind. Sie ahnen es vielleicht: Das ist natürlich ausschließlich und einzig und wirklich nur dann der Fall, wenn in der Runde ein Hobbypsychologe, Freizeitmenschenkenner, Muskelexperte oder Seelenleser von der Süddeutschen Zeitung sitzt (Ich schreibe es vorsichtshalber an dieser Stelle mal auf: Dieser Text kann Spuren von Ironie enthalten). Morgen sollten Sie also unbedingt „Sky 90 – Die (hier wirbt ein koreanischer Autobauer) Fußballdebatte" einschalten. Dort sitzt nämlich neben dem früheren Schalker Manager Andreas Müller, dem Weltmeister Andy Möller und dem ZDF-Reporter Boris Büchler auch mein Kollege Philipp Selldorf. Am Samstag saß er für den "Sport am Wochenende" im Westfalenstadion in Dortmund, hat das Spiel zwischen dem BVB und RB Leipzig gesehen und (jetzt mal ohne Ironie) einen sach- und fachkundigen Text über die Aufstellung von Borussia Dortmund geschrieben, und damit das Spiel erklärt. „Mancher Dortmunder Zeitzeuge findet es nicht fair, wie Tuchel mit Götze verfährt, um die prominente Personalie wird im kalten Konflikt hinter den Kulissen heftig gerungen, aber das Geschehen im Spiel gegen Leipzig gibt dem Trainer recht. Dembélé entfaltete viel Wirkung auf dem Posten im halbrechten offensiven Mittelfeld, der nicht seine gewohnte Heimat ist. Seine Läufe und sein Tempo waren Gift für die am Samstag etwas steif erscheinende Leipziger Deckung. Das Solo, das dem 1:0 durch Aubameyang vorausging, war einer der Höhepunkte des Abends." Ich empfehle Ihnen als Vorbereitung auf die beiden Talkshows die gründliche Lektüre der aktuellen Ausgabe Sport am Wochenende und wünsche Ihnen viel Ausdauer für einen schönen Sonntag vor dem Fernseher. Es läuft ja nächtens auch noch der Super Bowl. Sebastian Fischer, SZ-Sportredaktion | | | | | | | | | DIE LAGE DER LIGA. Die wankelmütige Fußballbranche wollte Thomas Tuchel schon zu einem Verlierer machen. Gegen Leipzig beweist der Trainer mit mutigen Entscheidungen seine Qualität und die Klasse von Borussia Dortmund. Der Kommentar über vorschnelle Kritik im Profifußball. BAYERN – SCHALKE 1:1. Trainer Carlo Ancelotti fleht, Torwart Manuel Neuer poltert: Der FC Bayern sucht weiter seine verloren gegangene Souveränität und macht sich nach dem schwachen Remis gegen Schalke schwere Vorwürfe. Maik Rosner analysiert ein Spiel, in dem der FC Schalke dem Sieg zeitweise näher ist als die Münchner. Holger Badstuber wird bei seiner Rückkehr nach München gefeiert. Im Trikot von Schalke 04 überzeugt er mit bekannten Qualitäten - und einer alten Münchner Tugend, beobachtet Thomas Hummel. Und: Die Einzelkritik. DORTMUND – LEIPZIG 1:0. Borussia Dortmund dominiert die Partie gegen grippegeschwächte Leipziger, gewinnt am Ende aber dennoch glücklich. Eine minimale Abseitsstellung verhindert den späten Ausgleich des ärgsten Bayern-Verfolgers. Felix Meininghaus über viel Tradition und wenig Effizienz. Und Philipp Selldorf beschreibt zudem die Situation des Bankdrückers Götze. HOFFENHEIM – MAINZ 4:0. Die TSG Hoffenheim schlägt Mainz 05 mit 4:0, Mann des Tages ist Stürmer Marco Terrazzino. Seine Rückkehr ins Rampenlicht steht für den beeindruckenden Charakter der Mannschaft, notiert Tobias Schächter. KÖLN – WOLFSBURG 1:0. Der Kölner Stürmer Anthony Modeste sorgt für die Höhepunkte beim Sieg gegen den VfL Wolfsburg. Danach wird beim FC über Europapokal-Prämien gesprochen, beobachtet Milan Pavlovic. GLADBACH – FREIBURG 3:0. Die Mönchengladbacher Angreifer Lars Stindl und Raffael entscheiden ein für eine lange Zeit enges Spiel. Sie hinterlassen zwei Trainer mit zwei Dialekten und zwei Meinungen, analysiert Ulrich Hartmann. HERTHA – INGOLSTADT 1:0. In einem "Scheißspiel", wie es Stürmer Salomon Kalou nennt, besiegt die Hertha den FC Ingolstadt. Die plötzliche Heimstärke der Berliner entwertet das wichtigste Klub-Argument für einen Stadionneubau. HAMBURG – LEVERKUSEN 1:0. Kyriakos Papadopoulos erzielt nicht nur ein wichtiges Tor, der Zugang aus Leipzig verkörpert auch die neue Gisdol-Linie, die dem HSV den Klassenverbleib sichern soll: tollkühn, einsatzfreudig, zweikampfstark, bemerkt Jörg Marwedel. Die Leverkusener Mannschaft von Trainer Roger Schmidt hat dagegen gerade sportlich wenig zu bieten - und wer das Gehalt des gesperrten Hakan Calhanoglu zahlt, ist unklar. DIE SONNTAGSSPIELE. Moritz Leitner gilt seit Jahren als großes Talent. So mancher Trainer sah in ihm aber nur einen Jungen mit großer Klappe. In Augsburg muss er nun sein Können unter Beweis stellen, vielleicht schon am Sonntag gegen Bremen (15.30 Uhr), beschreibt Max Ferstl. Als Fredi Bobic zu Eintracht Frankfurt kam, war der Klub ein Abstiegskandidat - nun ist er ein Europapokal-Anwärter. Frank Hellmann porträtiert den Manager, der das Mittelmaß verabscheut vor dem Derby gegen Darmstadt (17.30 Uhr). | | | | | | | | Der ganze Sport am Wochenende | | | | | | | | | | | Alle Berichte zum 19. Bundesliga-Spieltag, alles zum 51. Super Bowl in der Nacht auf Montag, alles über den Afrika-Cup, zum Wintersport und Tennis. Die digitale Ausgabe "Sport am Wochenende" erscheint samstags ab 22 Uhr für alle SZ-Plus-Abonnenten. Jetzt lesen oder kostenlosen Testzugang sichern. | | | | | | | | Was noch im Fußball geschah | | | | | | Was noch im Sport geschah | | | | | | Der Super Bowl: Atlanta Falcons vs. New England Patriots | | | | | | | | Diesen Newsletter empfehlen: | | | |
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