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ein neunjähriges Mädchen fährt auf dem Rad zur Schule. An einer viel befahrenen Straße hält sie an, fährt bei Grün los – und wird von einem rechtsabbiegenden Lkw überrollt. Sie stirbt.
Das Szenario, das gestern in Milbertshofen passiert ist, dreht einem den Magen um. Mir jedenfalls. Meine Tochter ist elf und fährt auch mit dem Rad zur Schule. Ich versuche ihr seit jeher klar zu machen, dass eine grüne Ampel für Radfahrer nicht immer bedeutet, einfach losfahren zu können. Die Problematik mit Rechtsabbiegern, die Radfahrer übersehen, ist allgegenwärtig. Und doch: So einen Unfall kann man bei der derzeitigen Verkehrsführung und Infrastruktur wohl nie ganz ausschließen.
Und das ärgert mich. Warum schützt man die Radfahrer nicht endlich konsequenter? In Hamburg ist eine 33-jährige Mutter von zwei Kindern auch von einem rechtsabbiegenden Lkw überrollt worden - auch tot. In Berlin hat es am Mittwoch eine Pedelec-Fahrerin erwischt – schwer verletzt. Lkw müssen endlich die Abbiegeassistenten einbauen, das kostet nicht die Welt. Aber freiwillig sind nur wenige Speditionen dazu bereit, obwohl es nur zwischen 300 und 1000 Euro kostet. Kann das irgendwer verstehen?
Will die Politik, dass mehr Bürger aufs Rad steigen, auch Senioren, Kinder und Gelegenheitsfahrer, dann muss sie viel mehr in die Infrastruktur investieren. Das würde auch bedeuten, dem motorisierten Verkehr Platz wegzunehmen, oder Grünphasen nur für Radler einzuführen. Ob ich den aktuell handelnden Politikern diesen Mut zutraue? Eher nicht.
Herzliche Grüße aus dem SZ-Hochhaus
Thomas Hummel
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