Wie die Erbschaftssteuer Vermieter zum Verkaufen drängt / Unfallatlas / Die Lochis

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eine oft gehörte Unterhaltung unter Münchnern geht so: "Mei, der Dings hat 1982 eine Wohnung gekauft. Der hat's richtig gemacht." Noch viel richtiger hat es insofern Josef Schmid gemacht, also nicht der baldige Ex-Bürgermeister von der CSU, sondern der Herr oben auf dem Gemälde. Dieser Schmid hat nicht gekauft, sondern gleich gebaut, nicht 1982, sondern gleich 1901, und nicht einfach ein Haus, sondern gleich zehn. Für jedes seiner Kinder eines.

Eines der Häuser wurde damals im "Neubaugebiet Haidhausen" gebaut, heute gehört es zwei Nachfahren von Schmid, Wolfgang Donhärl und dessen Schwester. Donhärl, das ist der Herr oben neben dem Gemälde, freut sich, dass er mietfrei wohnen kann. Ansonsten möchte er kein Geld verdienen, "nur bei null rauskommen", wie er sagt. Die Mieten im Haus liegen weit unter dem Münchner Schnitt. 

Auftritt Bayerisches Finanzamt. Das möchte nun Schenkungs- und Erbschaftssteuer. Ungefähr eine Million Euro. Das ist Recht und Gesetz, klar. Aber weil Donhärl und seine Schwester eben immer bei null rauskamen, haben sie das Geld nicht. Sie könnten nun an einen Investor verkaufen – aber das würde wohl bedeuten: Sanierung, Mietsteigerung, Verdrängung. Stattdessen nehmen die beiden Vermieter jetzt einen Kredit auf. Auch nicht optimal. Was also tun? Meine Kollegin Anna Hoben hat das Haus besucht.

Haben Sie einen schönen Abend. Viele Grüße aus dem SZ-Turm
Bernhard Hiergeist

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