Winter-Tollwood / Lärmstreit ums Milla / Wohn-Detektive gegen Zweckentfremdung

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Liebe Leserin, lieber Leser,

die Münchner Menschheit teilt sich in zwei Gruppen, hat meine Kollegin Christiane Lutz heute gesagt. Nämlich in die Leute, die sagen Ach schon wieder Tollwood?, und die, die sagen Endlich wieder Tollwood! Die, die ab Freitag auf die Theresienwiese gehen, werden zuerst an dem Kunstwerk vorbeikommen, das Sie oben im Bild sehen: einen acht Meter hohen Lichterbaum, aus Draht geflochten.

Ich würde nicht ganz ausschließen wollen, dass es noch eine – zugegeben – sehr kleine dritte Gruppe gibt, nämlich derer, die sagen: Tollwood, wos is des? Aber es soll hier nicht darum gehen, wie man die Münchnerinnen und Münchner am treffendsten klassifiziert. Sondern eher darum, dass es doch faszinierend ist, wie verschiedene Menschen zu ein und derselben Sache ganz unterschiedlicher Meinung sein können.

Nehmen wir zum Beispiel das Glockenbachviertel. Manche sagen, es wäre ein Viertel zum Ausgehen. Tatsächlich gibt es noch andere, die meinen, es wäre ein Viertel zum Wohnen. Meine Kollegin Annette Jäger schildert den Lärmstreit, in dessen Zentrum der Musikclub Milla steht. Wer recht hat, ist ungewiss. Wären sich immer alle einig, bräuchte es am Ende ja gar keine Journalisten mehr. Die Gruppe der Menschen, die das schlimm oder wenigstens schade fänden, besteht hoffentlich nicht nur aus Journalisten.

Haben Sie einen schönen Abend. Viele Grüße aus dem SZ-Turm
Bernhard Hiergeist

Das Wetter: grau in grau. Später vielleicht Sonne. Höchstwerte um die sechs Grad.
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