FC Bayern holt Supercup/ Bolt wird Dritter/ Beachvolleyball

                                                           
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Liebe Leserin, lieber Leser,
 
man kann von Pierre-Emerick Aubameyang halten, was man will. Neulich in Altach, beim Testspiel von Borussia Dortmund gegen Atalanta Bergamo, war er nicht im Kader des BVB, weshalb er die Gelegenheit nutzte, um auf der Auswechselbank Musik zu hören. Er lief mit Kopfhörern in die sogenannte Cashpoint-Arena in Vorarlberg ein, er hörte also wohl die Leute auf der Tribüne nicht, die schnappatmend seinen Namen riefen, er grinste nur zurück. Ob das sein muss? Na ja.

Apropos Cashpoint: Diese Woche wurde der Wahnsinn im ja ohnehin schon ziemlich abstoßenden Fußballgeschäft mal wieder auf die Spitze getrieben. 222 Millionen Euro bezahlte Paris St. Germain für den Brasilianer Neymar vom FC Barcelona. „Der Gott des Geldes verschlingt alles", kommentierte der Freiburger Trainer Christian Streich, damit war vieles gesagt. Doch es wurde tatsächlich noch eine Spur unappetitlicher, als der geldgebende Scheich Nasser Al-Khelaifi bei der Präsentation Neymars sagte: „Woanders könnte Neymar viel mehr Geld verdienen als das, was wir ihm bezahlen können." Mehr also als 30 Millionen Euro netto. Und Neymar sagte doch wirklich: „Es ging niemals um Geld. Mein Herz hat mir gesagt: Ja, geh zu PSG." Aha.

Egal was man über Aubameyang denkt, dies kann man ihm hoch anrechnen: Er hat nie derart dreist geflunkert. Er hat nie das BVB-Wappen auf seiner Brust geküsst, nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sich einen Wechsel im Sommer vorstellen konnte, nach China, Mailand oder Paris. Aubameyang spielt Fußball, weil er es sehr gut kann, weil es ihm Spaß macht – und weil er damit sehr viel Geld verdienen will.

Dass er es sehr gut kann, war am Samstagabend im Supercup zu sehen, als er eine Vorlage seines ebenso begabten und teuren Teamkollegen Ousmane Dembélé aufnahm und den Ball über Sven Ulreich zum zwischenzeitlichen 2:1 ins Tor lupfte. Den Supercup gewann dann zwar später der FC Bayern im Elfmeterschießen, doch das Tor und die Leistung von Aubameyang und Dembélé waren die Highlights. Und ich weiß nicht, wie es Ihnen ging, aber als der Ball ins Netz flog, dachten Sie vielleicht auch erst mal an Sport und nicht an das abstoßende Geschäft dahinter.

So ganz einfach nur an den Sport zu denken, das ist auch bei einem Rennen über 100 Meter nicht möglich. Man hörte das gleich nach dem WM-Finale in London am Samstagabend. Da jubelte Justin Gatlin über seine Goldmedaille – und das ganze Stadion buhte, aufgrund von Gatlins Doping-Vergangenheit. Die Menschen im Stadion feierten den Dritten, Sprintstar Usain Bolt, es war der Anfang seines letzten Auftritts auf der großen Leichtathletik-Bühne. Eine Bühne, die aus deutscher Sicht am Samstag die Sprinterin Gina Lückenkemper betrat, die als erste Deutsche seit Katrin Krabbe vor 26 Jahren über 100 Meter unter 11 Sekunden blieb, am Sonntag läuft sie im Halbfinale.
Über Gina Lückenkemper, 20, aus Hamm, kann man natürlich auch verschiedene Meinungen haben, aber es ist schon ganz schön schwierig, sie nicht sympathisch zu finden. Ein Beispiel: Abends war sie zu Gast im ZDF-Sportstudio und verriet eines ihrer Erfolgsgeheimnisse: Vor Rennen leckt sie manchmal an einer Batterie. Aha.

Saskia Aleythe und Joachim Mölter berichten für die SZ aus London, Benedikt Warmbrunn und Maik Rosner aus Dortmund, Sebastian Winter von der Beachvolleyball-WM in Wien. Dazu lesen Sie wie immer in dieser Mail die wichtigsten SZ-Sport-Texte der Woche.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag - und viel Spaß beim Lesen.

Sebastian Fischer, SZ-Sportredaktion
 
 
 
 
Der Supercup
 
FC BAYERN GEWINNT IM ELFMETERSCHIESSEN: Der FC Bayern beendet eine Woche der Rückschläge mit dem Beweis, noch gewinnen zu können. Der Meister holt den Supercup - und muss vor dem Saisonstart nicht verzweifeln, analysiert Benedikt Warmbrunn. Unter der Woche hatte der Meister zunächst Hasan Salihamidzic als Sportdirektor vorgestellt - die "kleine Lösung", wie Christof Kneer kommentierte - und dann gegen den FC Liverpool 0:3 verloren, was exemplarisch stand für die Münchner Probleme.  

BORUSSIA DORTMUND: Ousmane Dembélé trotzt den Spekulationen um einen möglichen Wechsel nach Barcelona und zeigt erneut eine Glanzleistung gegen den FC Bayern, beobachtet Maik Rosner. Bei den Dortmundern verlief die Vorbereitung zwar auch etwas holprig, doch unter Trainer Peter Bosz scheint beim BVB nach der turbulenten vergangenen Saison Ruhe einzukehren.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Mehr Fußball
 
DER NEYMAR-TRANSFER: Der Brasilianer landet in Paris, als wäre er ein Raumschiff. Die 222 Millionen Euro, die das Emirat Katar an Ablöse zahlt, liegen jetzt beim FC Barcelona. Sie dürften den Transfermarkt in den Wahnsinn treiben. "Science-Fiction im Fußball", beschreibt Oliver Meiler.

DIE SEITE DREI: Der Profifußball hat sich schon lange von allen ethischen Werten entfernt. Neu ist aber die Entschlossenheit und die Dreistigkeit, mit der er sich auf die dunkle Seite zubewegt. Lesen Sie mit SZ-Plus den Text von Holger Gertz: "Ende der Spielzeit".  

BUNDESLIGA:
Hannovers Aufsichtsrat macht den Weg für die Abschaffung der 50+ 1-Regel beim Bundesligisten frei. Der Klubchef könnte bald alleine entscheiden: "Kinds Klub".

ZWEITE LIGA:
Der große Aufstiegskandidat Ingolstadt steht nach zwei Spieltagen erst einmal ganz unten. Das hat viel mit dem Verlust des Spielmachers Pascal Groß zu tun - und könnte einen weiteren schmerzhaften Weggang nach sich ziehen, notiert Johannes Kirchmeier.

1860 MÜNCHEN: Der Münchner Unternehmer ist entschlossen, die Löwen wieder nach oben zu führen. Er will dem Investor Hasan Ismaik Besserungsscheine anbieten. Im Interview mit Philipp Schneider sagt er: "Der Himmel ist das Limit für 1860".

FRAUENFUSSBALL-EM:
Spielerberater Dietmar Ness, einer der einflussreichsten Männer im Frauenfußball, sorgt sich nach der EM um die Bundesliga. Frank Hellmann über "Das Lauern der Haie". Im Finale in Holland treffen am Sonntag die Niederländerinnen auf Dänemark. Anna Dreher beschreibt die Euphorie im Gastgeberland.
 
 
 
 
Leichtathletik-WM
 
INTERVIEW: Corinna Harrer nahm bei Olympia 2012 in London am vielleicht schmutzigsten Rennen ihres Sports teil. Heute sagt sie im Gespräch mit Johannes Knuth: Olympia kann dich kaputtmachen.

USAIN BOLT:
Er verpasst bei seinen letzten Weltmeisterschaften die Titelverteidigung über 100 Meter. Neuer Weltmeister ist Justin Gatlin - und wird ausgebuht. In der Geschichte von Joachim Mölter vom Freitag lesen Sie, was Bolt die Goldmedaille über 100 Meter bedeutet hätte.

ROBERT HARTING:
Der Diskuswerfer schafft bei seiner letzten WM-Teilnahme nur Rang sechs. Schon nach dem ersten Wurf liegt der einstige Dominator der Szene weit zurück. Er kann sein Handicap in London nicht kompensieren, beschreibt Joachim Mölter.

GINA LÜCKENKEMPER: Sie rennt über 100 Meter unter elf Sekunden - so schnell wie seit 26 Jahren keine Deutsche mehr. Dabei kann ihr das Laufen auch zur Plage werden, erklärt Saskia Aleythe.

MO FARAH:
Bei Olympia 2012 wurde er zum Nationalhelden, nun gewinnt er an selber Stelle in London den WM-Titel über 10 000 Meter, notiert Saskia Aleythe. Doch die Liebe zu ihm hat gelitten.
 
 
 
 
Mehr Sport
 
BOXEN: Er vertraute nie nur seinen Fäusten: Das machte Wladimir Klitschko zum erfolgreichsten Boxer im Schwergewicht. Der 41-Jährige verlässt den Ring zum richtigen Zeitpunkt. Benedikt Warmbrunn betrachtet die Karriere des "Gentleman unter Groben" und kommentiert die Lage des Boxsports in Deutschland: "Es glänzt nichts mehr".

BEACHVOLLEYBALL-WM:
Laura Ludwig und Kira Walkenhorst gewinnen auf der Wiener Donauinsel den WM-Titel und trinken ihr "Feierabendbier im Beachtop", beobachtet Sebastian Winter.

TENNIS:
Philipp Kohlschreiber, der drittbeste deutsche Tennisspieler, steht in diesem Jahr im Schatten der Zverevs. Mit dem Sieg beim Turnier in Kitzbühel schärft er sein Profil - als Mann für die kleinen Titel, analysiert Maximilian Länge.
 
 
 
 
Schlusspfiff
 
 
"Das wird nicht passieren, keine Sorge" - Usain Bolt am Dienstag auf die Frage, ob er im 100-Meter-Finale verlieren könnte.
 
 
 
 

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