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„harte Schnitte muss man immer gleich am Anfang machen“: Weisheiten dieser Art werden angehenden Führungskräften gerne in Management-Seminaren vermittelt. Bayerns neuer Ministerpräsident Markus Söder hat bei diesen Trainings offenbar besonders gut aufgepasst. Ausgerechnet Ludwig Spaenle hat Söder jetzt aus der Staatsregierung geworfen. Der ist nicht nur Taufpate von Söders Sohn, sondern hat sich in der Vergangenheit so deutlich wie kaum einer auf die Seite des Franken geschlagen. Spaenle ist seit heute seinen Job los – und München ist schwer verwirrt.

Insbesondere die CSU in der Landeshauptstadt, denn Spaenle ist dort Bezirkschef. Seine Bilanz ist zwar durchwachsen und natürlich wirkt das wie ein böser Affront gegen die Münchner Christsozialen. Manche sprechen offen von einer  Illoyalität  Söders. Der ist freilich klug genug, die Münchner nicht komplett vor den Kopf zu stoßen. Den Münchner Georg Eisenreich hat er zum Minister für Europa und Digitales gemacht, ausgerechnet Spaenles Widersacherin Mechthild Wittmann zur Integrationsbeauftragten.

Und außerdem hat Söder einen Coup gelandet, der Münchens Akademiker- und Ärztekreise, die Forscher und Professoren noch mehr begeistern dürfte als Spaenles Abberufung: Marion Kiechle, Leiterin der Gynäkologie am TU-Klinikum rechts der Isar, wird neue Wissenschafts-und Kunstministerin. Auch das könnte Söder in einem Management-Seminare gelernt haben: Verstörst Du alte Freunde, schaffe Dir viele neue.

Viele Grüße aus dem SZ-Hochhaus
Christian Krügel

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