Sollte der Newsletter nicht angezeigt werden, klicken Sie bitte hier. | | | | | | | | Liebe Leserin, lieber Leser, | was tut man als Sportreporter, wenn der große Rennfahrer Lewis Hamilton spontan zum Interview bittet? Man fliegt ohne zu zögern auf die andere Seite des Planeten, weil Lewis Hamilton ja an diesem Sonntag in der japanischen Stadt Suzuka ein Rennen fahren muss. Hätte man den Termin früher erfahren, hätte es vielleicht noch einen Direktflug gegeben, die Lufthansa bietet München-Tokio täglich an. Hat man aber nicht. Also bucht man seinen Flug bei Finnair. Finnair wirbt mit dem Slogan: „Fly the faster northern route", man solle die geografisch kürzere und damit schnellere Nord-Route nach Asien nehmen. Von Skandinavien über Archangelsk, vorbei am Baikalsee und (einen kleinen sicherheitstechnischen Umweg nehmend) weiter über Seoul, dabei haarscharf vorbei an der innerkoreanischen Grenze, und schließlich bis Nagoya. Nun gibt es nicht so wahnsinnig viele Finnen, die täglich nach Asien reisen müssen. Also karrt Finnair Italiener, Franzosen, Engländer und Deutsche nach Finnland, und ab Helsinki fliegt man dann in der Tat eine kürzere Route nach Asien, was großartig wäre, müsste man nicht vorher erst nach Helsinki fliegen. Nun ja. Irgendwann ist man da. Und schon am Flughafen in Nagoya fühlt man sich herrlich verloren. Es versteht ja wirklich niemand Englisch. Auch nicht die Schilder am Flughafenbahnhof. Wer in die richtige Richtung fahren möchte, erinnert sich an das schon in Deutschland streberhaft recherchierte Aussehen der japanischen Schriftzeichen des Zielbahnhofs. Beim präzisen Aussteigen helfen GPS und Google Maps. Die Telekom bietet für garantiert schlagbare 14,95 Euro 150 Megabyte Datenvolumen an. In Suzuka angekommen, ist der sogenannte „week pass" schon aufgebraucht. Aber kein Problem, im Hotelzimmer gibt es ja wieder Wlan. Und wie genial ist bitte das Badezimmer? Über das Badezimmer müssen Sie mir noch zwei, drei Anmerkungen erlauben, ehe wir zu so wichtigen Themen wie Jupp Heynckes und der Nationalelf kommen: Das Badezimmer ist nämlich gar kein Zimmer. Es ist eine fertigmontierte Zelle, ein Komplettset aus Plastik, das einfach in den Raum geschoben wurde. Alles ist aus einem Guss: die Tür, die Wände, das Waschbecken, die Badewanne, der Fußboden, die Toilette… Überhaupt, die Toilette! Toiletten haben in Japan ein paar Knöpfe an der Seite, die sogar auf Englisch beschriftet sind: „Shower", „Bidet", „Seat Temperature", „Preparation" steht darauf. Preparation? Es schwant einem Böses. Nein, wir Reporter sind zwar tendenziell neugierige Leute, aber jeden Knopf muss man deshalb auch nicht drücken, wenn einen die Zeitung ans andere Ende der Welt geschickt hat … Am Nachttisch übrigens sind in der Wand außer einer Steckdose noch zwei großartige USB-Buchsen eingelassen, und wenn man dann sein Handy wieder aufgeladen hat, erreichen einen die aktuellen Sport-Nachrichten aus Deutschland auch hier. Die Bayern bereiten sich auf das erste Training unter dem 72-jährigen Jupp Heynckes vor. Die Nationalmannschaft bereitet sich auf ihr letztes WM-Quali-Spiel vor, am Sonntagabend in Kaiserslautern. Und wo wir schon beim Thema „Preparation" sind: Ich bereite mich jetzt auf den Großen Preis von Japan vor – und einen aktuellen Rennbericht finden Sie dann gegen 9 Uhr deutscher Zeit bei SZ.de und in der aktualisierten Ausgabe von „Sport am Wochenende". Vorausgesetzt, ich habe den Weg zur Rennstrecke gefunden … Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und einen schönen Sonntag. Philipp Schneider, SZ-Sportredaktion, derzeit Suzuka | | | | | | | | | BÜHNE FREI GEGEN ASERBAIDSCHAN Für das abschließende Spiel der WM-Qualifikation hat Joachim Löw angekündigt, Leon Goretzka und Leroy Sané eine Chance in der Startelf zu geben. Die beiden sind Herausforderer, wie der Nationaltrainer sie sich wünscht. Martin Schneider berichtet über das DFB-Team. DIE BISHERIGE BILANZ Neun Spiele, neun Siege: Die WM-Qualifikation bestätigt schon vor dem Sonntag-Spiel eine gelungenen Symbiose in der Nationalmannschaft. Die Weltmeister von 2014 und die Confed-Cup-Sieger des Sommers 2017 finden im Erfolg zusammen. Philipp Selldorf beschreibt die "neue deutsche Einheit". DER KOMMENTAR Der Bundestrainer hat für die WM einen personellen Reichtum wie nie zuvor. Doch das macht die Sache schwierig. So mancher Spitzenspieler, der jetzt noch nichts davon ahnen möchte, wird bitter leiden müssen, sobald das Aufgebot für die WM bekannt ist. Philipp Selldorf fürchtet: "Es wird Tränen geben." EIN SCHWIERIGER GEGNER Bei Aserbaidschan wird ein Spieler auflaufen, der in einem Rechtsstaat vermutlich noch in Haft wäre. Der DFB erwartet eine Erklärung dafür, warum Jawid Hüseynow nach dem ungeklärten Tod eines Reporters so schnell wieder auf freien Fuß kam. Martin Schneider über "die Schläger von Baku". DER SPIELORT Das deutsche Länderspiel findet in Kaiserslautern statt. Im schlechtesten Fall ist es der letzte Höhepunkt für den legendären Betzenberg. Zuletzt wurde diskutiert, ob das Stadion bei einem Absturz des Heimat-Vereins in die dritte Liga abgerissen werden muss. Tobias Schächter über einen "verblassten Mythos". | | | | | | WM-Qualifikation außerdem | | | | | | | | DER KOMMENTAR Joachim Löw macht sich Sorgen um den deutschen Fußball? Nun ja: höchstens ein bisschen. Denn ein Blick auf diverse Qualifikations-Dramen, beispielsweise bei den Italienern, Türken und Niederländern, beweist: Düster sieht es anderswo aus. Das liegt vor allem an den Trainern - findet Claudio Catuogno. | | | | | | | Der FC Bayern nach Ancelotti | | | | | | | | | | Der ganze Sport am Wochenende | | | | | | | | | | | Alles über die Bayern zwischen Ancelotti und Heynckes, Fußball-Nationalmannschaft und WM-Qualifikation - und die Formel 1 in Japan. Die digitale Ausgabe "Sport am Wochenende" erscheint samstags ab 22 Uhr für alle SZ-Plus-Abonnenten. Jetzt lesen oder kostenlosen Testzugang sichern. | | | | | | | | | | | | | | Mehr Sport: Ski alpin, Tennis, Golf | | | | | | | SKI ALPIN Die Lindsey Vonn, ambitionierte Rennfahrerin aus den USA, erneuert ihr Anliegen, sich bei einer Männer-Abfahrt mit den Besten zu messen. Das lässt sich als Geschlechterkampf verstehen. Oder aber als eigenartiger Ego-Trip im Schnee. Barbara Klimke beschreibt Vonns Ski-Zirkus. | | | | | | | | „Mein Spitzname ist jetzt Nico 'for sure' Rosberg, anscheinend sage ich das die ganze Zeit". Nico Rosberg, zurückgetretener Formel-1-Weltmeister, über seine ersten Versuche als TV-Experte für Sky - und die anschließende Kritik in den sozialen Netzwerken. | | | | | | Diesen Newsletter teilen: | | | | | | | | | |