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| Liebe Leserin, lieber Leser, | es kann schon manchmal ernüchternd sein, wie Fußballspiele entschieden werden. Oftmals ausgerechnet jene, denen man als Spieler besonders entgegengefiebert hatte. Jeder Mannschaftssportler kennt dieses Gefühl, sich eine Woche auf eine besondere Begegnung vorzubereiten, Stunden mit der Auswahl der Kabinenmusik zu verbringen, nach der Ansprache des Trainers so motiviert zum Warmmachen zu stolzieren wie 17-Jährige mit gefälschtem Ausweis in die Vorstadtdisco – und dann vor lauter Aufregung beim Querpass über den Ball zu fallen. Oder, und deshalb ist Motivation so ein zweischneidiges Schwert: sich zu einem blöden Foul, einem Spruch oder zwei überflüssigen Trikotzupfern hinreißen zu lassen. Vorbei der Spaß, Platzverweis. (Oder kenne nur ich dieses Gefühl? Vielleicht sollte mir der Spitzname, den mir mein amerikanischer College-Fußball-Trainer gab, doch zu denken geben. Er nannte mich „Energizer Bunny". Dort, wo ich fußballerische Fähigkeiten vermutete, schätzte er nämlich eher meine Bereitschaft, nach Einwechslungen herumzurennen wie aufgeladen.) Den Fußballern von RB Leipzig muss es ähnlich gehen. Viermal haben sie bislang gegen den großen FC Bayern gespielt. Einmal ging es um nichts mehr. Dreimal ging es scheinbar um die Wachablösung im deutschen Fußball, jedenfalls war vorher stets von bedeutenden Spitzenspielen die Rede. Im ersten Aufeinandertreffen senste Emil Forsberg Philipp Lahm im Mittelfeld um, rote Karte, Spiel gelaufen. Unter der Woche im DFB-Pokal sah Naby Keita Gelb-Rot, was der Begegnung die entscheidende Wendung gab. Und nun, am Samstag? 12 Minuten waren gespielt, da rannte Leipzigs Verteidiger Willi Orban Arjen Robben über den Haufen. Orban sah Rot und das Spiel war entschieden. Es endete mit einem einschläfernden 2:0 für den Meister, der nun wieder die Tabelle anführt. Orbans Foul hat mich an den Fußballer Bajram Sadrijaj erinnert, der seine Karriere so motiviert begann, dass sie ihm daraufhin verwehrt blieb. Sadrijaj wechselte 2008 zur von Jürgen Klopp trainierten Borussia aus Dortmund, er war ein talentierter, 21 Jahre junger Stürmer aus dem Amateurfußball. In der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Rot-Weiß Essen kam er in der 72. Minute zu seinem Debüt – und musste den Platz in der 72. Minute wieder verlassen. Nach genau zwölf Sekunden hatte er einen Essener derart ungestüm gefällt, dass er Rot sehen musste, keine Diskussion. Im Interview erklärte er, Klopp habe ihm nun mal aufgetragen, engagiert in die Zweikämpfe zu gehen. Sadrijaj, 31, spielt inzwischen laut transfermarkt.de beim TSV Ziemetshausen in der Bezirksliga. An dieser Stelle sei auch noch ein Waliser namens Lee Todd erwähnt, der zu den am schnellsten des Feldes verwiesenen Spielern weltweit gehört. Als der Schiedsrichter ein Amateurspiel in Wales überraschend laut und gellend anpfiff, soll er „Fuck me, that was loud" gesagt haben. Er sah nach zwei Sekunden Rot. Sollte Ihnen (oder Ihren Kindern) am Sonntag ein wichtiges Spiel bevorstehen, wünsche ich Ihnen also einen kühlen Kopf. Falls nicht, wünsche ich Ihnen einfach nur einen schönen Tag – und viel Spaß beim Lesen. Sebastian Fischer, SZ-Sportredaktion | | | | |
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| Der 10. Spieltag: Die Bayern erobern die Tabellenspitze | | | | |
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| DIE LAGE DER LIGA Noch vor ein paar Wochen war die Tabellenspitze Schauplatz irrer Rotationen. Und nun? Muss Jupp Heynckes mit dem FC Bayern nur noch den Ist-Zustand zu konservieren - und braucht sich vor Dortmund nicht zu fürchten. Benedikt Warmbrunn kommentiert: "Eine Ahnung von Alleingang". BAYERN – LEIPZIG 2:0 Eine frühe rote Karte stoppt die Leipziger Ambitionen im Spitzenspiel. Doch dass die Bayern eher kräfteschonend die Tabellenführung klar machen, gefällt nicht allen. Jérôme Boateng gibt den Mahner. Maik Rosner über einen "Erfolg im Sparmodus". Und Martin Schneider schreibt über die drohende Verletzungspause für Robert Lewandowski: "Münchens wichtigster Oberschenkel". HANNOVER – DORTMUND 4:2 Durch die Niederlage in Hannover verliert Borussia Dortmund die Tabellenführung - und es treten bekannte Fehler auf. Doch Trainer Peter Bosz verteidigt seine Taktik. LEVERKUSEN – KÖLN 2:1 Erstmals in dieser Saison in Führung gegangen, am Ende aber doch wieder ohne Punkte: Der 1. FC Köln verliert das Derby in Leverkusen. Und ein Kölner verletzt den eigenen Mitspieler. Milan Pavlovic sah "Böcke, Pech und Pannen". HERTHA – HAMBURG 2:1 Irgendwer hat bei der Vorbesprechung nicht aufgepasst: Trotz Warnung vor Berliner Eckbällen kassieren Hamburgs Verteidiger zwei Gegentreffer - nach Eckbällen. Trainer Gisdol kündigt strenge Maßnahmen an, berichtet David Joram. HOFFENHEIM – GLADBACH 1:3 Dank seiner Geduld gewinnt die Borussia abermals beim Offensiv-Wettbewerb in Sinsheim. Als die Kräfte der in dieser Saison dreifach belasteten Hoffenheimer nachlassen, treffen Hazard und Westergaard. Tobias Schächter über "Heckings schönste Platte". SCHALKE – WOLFSBURG 1:1 "Ich bin es mittlerweile gewohnt, Unentschieden zu kommentieren": Im sechsten Spiel unter Trainer Schmid spielt Wolfsburg zum sechsten Mal Remis - und profitiert von später Schalker Schlafmützigkeit. MAINZ – FRANKFURT 1:1 Der junge Mainzer Ersatztorwart Robin Zentner empfiehlt sich für die nächsten drei Monate, in denen René Adler ausfällt. Tobias Schächter stellt Zentner vor. SONNTAG, 15.30 UHR: BREMEN – AUGSBURG Der Trainer des FC Augsburg hat aus den jüngsten Auftritten seiner Mannschaft drei Lehren gezogen - und einen Plan entwickelt, um in Bremen wieder zu punkten. Maik Rosner über "Baums Schulung". Und Jörg Marwedel poträtiert Bremens Torhüter Jiri Pavlenka: "Einer wie Wiese". 18 UHR: STUTTGART – FREIBURG Beim SC Freiburg streiten Mitglieder und Vereinsführung für den Erhalt der 50+ 1-Regel. Doch der Verein will auch gewappnet sein, falls die Regel gekippt wird. Ein Dilemma. | | | | |
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| 100 Jahre Handball: Das Jubiläums-Wochenende | | | | |
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| Formel 1: Vettel überholt Hamilton - im Qualifying | | | | |
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| GRAND PRIX IN MEXIKO Sebastian Vettel holt überraschend die Pole Position in Mexiko-Stadt und geht gelöst ins Rennen: Er kann vorneweg fahren und gewinnen. Ob Rivale Lewis Hamilton dennoch Weltmeister wird, liegt ohnehin nicht in seiner Hand. Elmar Brümmer berichtet über Triumphgeheul über Funk. | | | | |
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| Der ganze Sport am Wochenende | | | | | | | |
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| Wintersport: Rebensburg gewinnt zum Auftakt in Sölden | | | | |
| SKI ALPIN Erstes Rennen, erster Sieg: Viktoria Rebensburg bestätigt den Aufwand einer ehrgeizigen Vorbereitung auf die Olympiasaison. Beim Weltcup-Start in Sölden gewinnt die 28-Jährige den Riesenslalom. "Es regnet Champagner", berichtet Johannes Knuth. | | | | | |
| EISSCHNELLLAUF Patrick Beckert sichert sich in Inzell seinen 16. deutschen Meistertitel - und gleitet konzentriert auf die Winterspiele zu. Sein Weg, den deutschen Verband zu verlassen, scheint sich auszuzahlen. Barbara Klimke traf einen "Einzelgänger auf Eis". | | | | |
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| Mehr Sport: Schwimmen, Tennis, Basketball | | | | |
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| Mehr Fußball: Klopp schlägt Wagner im Trainer-Duell | | | | |
| PREMIER LEAGUE Trotz schwacher Leistung schlägt Liverpool Aufsteiger Huddersfield 3:0 - und Jürgen Klopp bleibt eine Diskussion erspart. Sven Haist war für die SZ in Liverpool im Stadion. Sein Text: "Danke, Bruder". | | | | | |
| SERIE A In Roms Olympiastadion kommt es zu einer schändlichen Aktion: Bei einer Partie des Lokalrivalen AS verhöhnen antisemitische Ultras von Lazio die Jüdin Anne Frank. Selbst das Europaparlament ist empört. Birgit Schönau berichtet. FIFA Seit der Wüstenstaat den Zuschlag zur Fußball-WM 2022 bekam, wird über Korruption spekuliert. Der neueste Verdacht: Der brasilianische Funktionär Ricardo Teixeira soll eine Millionenüberweisung aus Katar erhalten haben. Johannes Aumüller und Thomas Kistner erklären den Fall. | | | | |
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