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Liebe Leserin, lieber Leser,
 
die deutsche Nationalmannschaft wird am Montag gegen Australien mit Trauerflorin den Confed Cup starten, zu Ehren des am Freitag verstorbenen Altkanzlers. Helmut Kohl war ein großer Freund des Fußballs, das beweisen die Geschichten, an die nun noch einmal erinnert wird.

Die prägendste ist wohl jene aus dem Jahr 1994: Deutschland schied im Viertelfinale der Weltmeisterschaft in den USA gegen Bulgarien aus dem Turnier aus, Berti Vogts wurde kritisiert, der Nationaltrainer wollte zurücktreten. Doch dann rief ihn Kohl an, zweimal, wie Vogts später der Zeit erzählte. „Der Herr Dr. Kohl" überredete den Trainer zum Weitermachen – und zwei Jahre später wurde Deutschland unter Vogts Europameister. Libero war damals ein gewisser Matthias Sammer aus Dresden, er wurde zu Deutschlands und zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Ohne Kohl, den Kanzler der Einheit, wäre auch dies wohl nicht geschehen.

„Wir sind ihm dankbar für die Einheit des Fußballs", hat der CDU-Politiker und DFB-Präsident Reinhard Grindel am Freitag gesagt. „Er ist ein großer deutscher und europäischer Staatsmann gewesen. Ich verbinde viel mit ihm, nicht nur die EM 96, wo er bei uns in der Kabine war", sagte Teammanager Oliver Bierhoff über Kohl. Mehmet Scholl hat übrigens damals auf die Frage, wie dieser Besuch in der Kabine sich denn angefühlt habe, „eng" geantwortet - doch das ist natürlich eine zu vernachlässigende Geschichte in der Beziehung zwischen Kohl und dem DFB.

Helmut Kohl war ein wichtiger Kanzler für den deutschen Fußball. Von seinen "blühenden Landschaften" ist zurzeit im Fußball allerdings nicht so viel zu sehen. Der urlaubende Toni Kroos als gebürtiger Greifswalder ist der einzige aktuelle Nationalspieler aus den neuen Bundesländern, im Kader für den Confed Cup ist also kein einziger. Für die U21 ist immerhin Maximilian Arnold nominiert, geboren in Riesa und fußballerisch sozialisiert bei Dynamo Dresden. Ein Problem für den Osten ist das aber nicht mehr, mindestens die neureichen Rasenballsportler aus Leipzig und ihr ambitionierter Nachwuchs werden demnächst Abhilfe leisten. Doch es zeigt, wie der Sport manchmal Probleme aus dem echten Leben abbildet.

In Russland soll der Sport die Probleme aus dem echten Leben verstecken, wenn es nach den Machthabern geht. Während des Confed Cups, dem Probelauf für die WM im kommenden Jahr, ist das Demonstrationsrecht eingeschränkt. Doch in der Wahrnehmung des Turniers geht der Plan nicht auf, stets ist von den Menschenrechtsverletzungen im Land die Rede. Da ist die geringe sportliche Bedeutung des Confed Cups fast schon ein Segen.

Wenn Sie die Spiele trotzdem einfach ignorieren möchten, müssen Sie sich aber nichts vorwerfen. In unseren Texten zum Auftakt geht es zwar auch um Sportliches, doch mehr um Politik und darum, wer von dem Zinnober profitiert. Für sportliche Geschichten gibt es ja noch alles andere außer Fußball.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und einen schönen Sonntag.

Sebastian Fischer, SZ-Sportredaktion
 
 
 
 
Der Confed Cup
 
RUSSLANDS AUFTAKTSIEG: Das Stadion in Sankt Petersburg ist nicht ausverkauft, doch die Fans jubeln zu Beginn dieses ungewöhnlichen Turniers so laut über Putins Rede, wie über Russlands 2:0 gegen Neuseeland. "An jedem Platz ein Fähnchen", beobachtet Johannes Aumüller.

DAS TURNIER: Russland möchte den Confed Cup und die Fußball-WM 2018 gerne als großes Fest zelebrieren. Da sollen weder die zahlreichen Probleme bei der Vorbereitung, noch die aufkeimende Opposition stören - und die Fifa hilft munter mit. Johannes Aumüller mit der Vorschau auf zwei Wochen zwischen Sotschi und Sankt Petersburg: "Zu Gast bei Wladimir". Worum es wirklich geht bei dieser Veranstaltung, das sollen Sie aber selbst erraten: In einem Quiz von Philipp Selldorf und Christof Kneer.

DIE DEUTSCHE MANNSCHAFT
: Auch wenn es nur der Konföderationen-Pokal ist: Für den spät berufenen Mönchengladbacher Lars Stindl ist das erste Turnier mit der DFB-Elf ein ebenso großer Genuss wie für die zahlreichen jungen Debütanten: "Disneyland mit Zuckerwatte". Allerdings haben die jungen Spieler auch ihre Probleme mit dem Druck, sich politisch äußern zu müssen, sie sprechen lieber über Hüte und andere Gastgeschenke. Antonio Rüdiger fällt allerdings mit deutlicher Fifa-Kritik auf. Martin Schneider und Philipp Selldorf berichten aus Sotschi.

DER KOMMENTAR: Das Turnier mag sportlich bedeutungslos sein, doch es lenkt immerhin etwas internationale Aufmerksamkeit auf die Probleme in Russland. Und der Fußball beweist zur Abwechslung mal ein bisschen Haltung. "Wegschauen ist auch doof".
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Mehr Fußball
 
U21-EUROPAMEISTERSCHAFT: Die deutsche U21-Nationalmannschaft hat bei der Europameisterschaft in Polen nur ein Ziel: Sie möchte "Geschichte schreiben" und den Titel gewinnen. Ulrich Hartmann berichtet aus Krakau über die deutschen Ziele beim Turnier - und gibt einen Überblick über die größten Talente der anderen Teams.

SPANIEN:
Weltfußballer Cristiano Ronaldo könnte aufgrund der Vorwürfe der Steuerhinterziehung Real Madrid verlassen. Javier Cáceres erklärt: "Schweigend mit der Scheidung drohen".

ENGLAND: Das kurios kommunizierte Aus für Torjäger Diego Costa beim englischen Meister FC Chelsea hat den Sommer-Transfermarkt für Mittelstürmer eröffnet. Sven Haist berichtet aus London: "Nach dem Chat ist vor dem Poker".

BUNDESLIGA:
41,5 Millionen Euro teuer, vielseitig, torgefährlich: Der FC Bayern holt Mittelfeldspieler Corentin Tolisso aus Lyon. Oliver Meiler stellt ihn vor: "Ancelottis neues Armeemesser".
 
 
 
 
Mehr Sport
 
GOLF: Erst das zertrümmerte Auto, dann immer neue Vorfälle: An die Abstürze des amerikanischen Rekord-Golfers hat sich die Welt gewöhnt - sein Fehlen bei der US Open ist kein Thema mehr. Gerald Kleffmann beschreibt: "Als gäbe es ihn nicht". Derweil ereignet sich auf dem Platz ein beispielloses Scheitern der in der jüngsten Zeit stärksten Golfer der Welt. So wird sich bei der US Open wohl der Kreis der Major-Turniersieger vergrößern, beschreibt René Stauffer.

LEICHTATHLETIK: Er will als Erster neun Meter weit springen - nur über seine Drogen-Historie redet Luvo Manyonga nicht mehr so gern. Dabei liegt darin auch ein Schlüssel zu seinem Erfolg. Johannes Knuth hat mit Manyongas altem Trainer gesprochen - und beschreibt den Lebenswandel eines besonderen Athleten: "Sprung in die Freiheit".

TENNIS:
Mischa Zverev scheidet in Stuttgart nach einem Videobeweis im Halbfinale aus. Bruder Alexander scheitert in den Niederlanden in einer Woche, in der die beiden nicht nur mit sportlichen Leistungen auffielen. "Liebesgrüße aus Hamburg", beschreibt Matthias Schmid.

SCHWIMMEN:
Nach der Olympia-Enttäuschung von Rio hat Philip Heintz sein Umfeld professionalisiert. "Selbstsicherheit in Zeiten allgemeiner Unsicherheit", so beschreibt Saskia Aleythe die Gefühlslage des Athleten, sie berichtet für die SZ von den Deutschen Meisterschaften in Berlin - und sah dort am Samstag auch die formstarke Franziska Hentke.

BASKETBALL:
Alba Berlin gelingt der Coup: Um mit den Besten mithalten zu können, verpflichtet der Klub den 70-jährigen Erfolgstrainer Aíto García Reneses. Es ist sein erstes Auslands-Engagement. Javier Cáceres stellt ihn vor.

EISHOCKEY:
Mit 39 hat der Schweizer Mark Streit neben Tom Kühnhackl den Stanley Cup gewonnen. Er spricht im Interview über den Weg zum Sieg und erklärt die Qualitäten von Sidney Crosby, dem besten Eishockeyspieler der Welt.

SEGELN:
Über eine kleine Sensation schreibt Thomas Gröbner: Drei Kieler Brüder stehen im Finale des Youth America's Cup. Dabei fehlte ihnen zu Beginn gar das nötige Kleingeld.

OLYMPIA:
Neue Sportarten wie Streetball kommen ins Programm der Olympischen Spiele in Tokio 2020. Manches ist aber nur Aktionismus. Der Kommentar von Barbara Klimke.
 
 
 
 
Schlusspfiff
 
"Ich habe mit Riesenrädern nichts zu tun. Ich trau´ mich einfach nicht." - Nationalspieler Antonio Rüdiger über seine Freizeitbeschäftigungen beim Confed Cup in Sotschi.
 
 
 
 
 

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