Silber für Wellinger und Lölling/Bayern schlägt Wolfsburg

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18. Februar 2018
Andreas Wellinger bei seinem Flug zur Silbermedaille
Liebe Leserin, lieber Leser,

bei Olympischen Winterspielen wechselt der Reporter seinen Arbeitsplatz durchschnittlich alle fünf Stunden. Mal sitzt er im Pressezentrum der Langläufer, mal bei den Skispringern, mal verlässt er die Berge und schreibt in der Unterkunft, mal arbeitet er im großen MPC, dem Hauptpressezentrum, mal im Shuttle-Bus. Und manchmal sitzt er oben im Medienzelt an der Bob- und Rodelbahn.

Um die Arbeit dort reißen sich die Kollegen nicht unbedingt, Bob, Skeleton und Rodeln sind schwer verstehbare Sportarten, für Neulinge steht nur eines fest: oben fährt einer rein in die Bahn, unten kommt er wieder raus. Verächtliche Mitarbeiter nennen es Rohrpost und schauen mitleidig auf den Eiskanal-Reporter, worauf dieser sich hütet etwas zu entgegnen. Weil er froh ist, dass ihm niemand diesen in Wirklichkeit wunderbaren Job streitig macht.

Gerade in Zeiten der alpenfernen Spiele geraten Europas Schnee-Disziplinen zu traurigen Auftritten. In Pyeongchang sind die Tribünen beim Langlauf, Biathlon und auch beim Alpin-Ski vergleichsweise dürftig besetzt, beim Skispringen herrscht spätabends Grabesstimmung, da ist es kalt und dunkel, und fast niemand ist da. Am Eiskanal auf der anderen Seite des Tales dagegen: Party, Kirmes. Die koreanischen Zuschauer stehen direkt an der Bahn und staunen wie Kinder über die vorbeirasenden Geschosse. An diesem Wochenende, an dem Südkoreas Mitfavoriten unterwegs sind, ist die große Tribüne ausverkauft. Genauso läuft es, wenn die Spiele in  Europa oder Nordamerika zu Gast sind.

Obwohl den Berichterstattern im Pressezelt die Stimmung egal sein kann, überträgt sich das Brodeln auch auf sie. Über etwas zu schreiben, macht mehr Spaß, wenn man dabei draußen hört, dass es die Menschen interessiert. Zudem haben die Rodelbahn-Reporter immer ein Thema. Es gibt, wie man an Felix Lochs verhängnisvollem Finallauf sah, immer Überraschungen in den Sliding Centern. Mal drehen sich die Debatten um tückische Kurven, mal um das Material. Und Schlittenpiloten sind in ihrem aufwendigen Sport oft selbständig arbeitende Menschen, fast Unternehmer, sie nehmen kein Blatt vor den Mund, und haben weniger Angst vor der Reaktion von Trainern und Präsidenten. Nicht selten sind Mixed-Zonen im Sliding-Center Plätze, auf denen sich Menschen von großem Ärger befreien. Und Journalisten sind bekanntlich Menschen, die davon leben.

Eine Woche Sliding-Center Pyeongchang steht noch bevor, auch da wird viel los sein. Aber bitte nicht weitersagen.

Volker Kreisl, SZ-Sportredaktion
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OLYMPISCHE WINTERSPIELE
Zweimal Silber am Samstag

Skispringen
Nach Gold von der Kleinschanze setzt Andreas Wellinger sein Olympiahoch auf der großen Schanze fort.
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Skeleton
Jacqueline Lölling zeigt in den ersten drei Läufen viele Fehler - erst im letzten Durchgang fährt die Weltmeisterin wieder so souverän, dass sie noch den zweiten Platz erreicht.
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Ski alpin
Ester Ledecka wirbelt mit ihrem Sieg die bekannte Ordnung durcheinander. Seit Samstag ist sie die erste Snowboarderin, die eine Medaille in einem olympischen Ski-Wettbewerb gewonnen hat.
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Biathlon
Beim Sieg von Anastasiya Kuzmina im Biathlon-Massenstart schwächeln die Deutschen. Laura Dahlmeier bleibt in Pyeongchang erstmals ohne Medaille - und führt auch das Material als Grund an.
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Eiskunstlauf
Dem Japaner Yuzuru Hanyu gelingt das seltene Kunststück, einen Olympia-Sieg zu wiederholen. Dabei hatte er nach einem schweren Trainingssturz vor drei Monaten gezweifelt, ob er je wieder Schlittschuhe tragen würde.
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Eisschnelllauf
Anice Das ist die erste in Indien geborene Sportlerin, die an Winterspielen teilnimmt. Im SZ-Interview erzählt die 32-Jährige, warum sie für die Niederlande startet und seit ihrer Geburt nicht mehr in Indien war.
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OLYMPIA IN PYEONGCHANG
Die Höhepunkte der ersten Woche

Eiskunstlauf
Vor der Kunst liegen Jahre harter Arbeit. Kaum jemand ist dieser Maxime je energischer gefolgt als Aljona Savchenko. Der Lohn ist die Olympiasieger-Kür, die fortan zu den großen Momenten in diesem Sport gezählt werden wird.
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Biathlon
Trainer Bernhard Kröll verrät das Erfolgsrezept von Laura Dahlmeier: der Hang zum Perfektionismus und die Fähigkeit zum positiven Denken.
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Rodeln
Die deutschen Rennrodler gewinnen wie erwartet auch die Teamstaffel und sind doch sehr erleichtert - mit ihrer vierten Goldmedaille ist Natalie Geisenberger nun die erfolgreichste Athletin ihrer Sportart.
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Curling
Beim Mixed-Doubles-Curling kann der Zuschauer Paartherapie beobachten und klar wird auch: Zu viel Harmonie im Team tut nicht gut.
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Snowboard
Der Amerikaner Shaun White bezwingt bei seinem dritten Olympiasieg die Generation, die den 31-Jährigen schon abgelöst zu haben schien.
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Deutsche Mannschaft
Die Medaillenbilanz der deutschen Mannschaft ist hervorragend. Mit der vom DOSB geplanten Einteilung in Förderklassen hat das allerdings nichts zu tun.
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Der 23. Bundesliga-Spieltag
Bayern schlägt Wolfsburg, Fan-Wut in Hamburg
DIE LAGE DER LIGA 
Das erste reguläre Bundesligaspiel an einem Montag ist ein Symbol für die Richtung, die der deutsche Fußball nimmt. Auf den Ultra-Fan nimmt diese Richtung kaum Rücksicht: Gute Choreografien gelten nicht als Verkaufsargument.

WOLFSBURG  – BAYERN 1:2  
Erst durch einen Elfmeter in der Nachspielzeit gewinnt der FC Bayern 2:1 in Wolfsburg - dadurch gelingen Trainer Heynckes auch seine komplizierten personellen Experimente.

HAMBURG – LEVERKUSEN 1:2 
Überfordert mit der Tabellensituation verliert Hamburg 1:2 gegen Leverkusen. Auch nach diesem Spiel stellt sich die Frage: Was kann dem HSV noch Hoffnung machen?

KÖLN – HANNOVER 1:1 
Erst trifft Claudio Pizarro in der Nachspielzeit für den FC, dann wird der Treffer zurecht annulliert. Der Tabellenletzte wird durch das Remis im Abstiegskampf weiter abgehängt.

FREIBURG – BREMEN 1:0
Nach dem wichtigen Sieg gegen Bremen schwärmt SC-Trainer Streich von Angreifer Petersen, der mit seinem Tor den Sicherheitsabstand der Mannschaft auf die Abstiegsplätze bewahrt hat.

SCHALKE – HOFFENHEIM 2:1 
Fleiß, Einsatzbereitschaft, Spielfreude: Gegen Hoffenheim demonstriert Schalke, dass die Mannschaft noch weiter gereift ist. Held des Abends ist der zuletzt oft kritisierte Breel Embolo.

HERTHA – MAINZ 0:2
 
Dank eines Doppelpacks von Robin Quaison gewinnt der FSV nach drei Liga-Niederlagen in Serie drei Punkte im Abstiegskampf - und versöhnt sich anschließend mit den eigenen Anhängern.

SONNTAG, 15.30 UHR: AUGSBURG – STUTTGART 
Der FC Augsburg will diese Saison den 
Februar-Abschwung vermeiden. Vor dem Spiel gegen den VfB Stuttgart steht der Klub so gut da wie erst einmal zuvor in sieben Bundesligajahren.


18 UHR: GLADBACH – DORTMUND 
Schürrle, Götze, Reus: Der zuvor so maue BVB-Kader glänzt auf einmal wieder mit Offensivkraft.

MONTAG, 20.30 UHR: FRANKFURT – LEIPZIG 
Gegen die erstmalige Ansetzung wollen die Frankfurter Fans protestieren, indem sie ihr wertvollstes Gut verweigern: Ihren Beitrag zur Stimmung.


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Formel 1
Williams präsentiert in London den Rennwagen für die Formel- 1-Saison 2018. Im Mittelpunkt steht der umstrittene Halo-Schutzbügel, der die Köpfe der Fahrer schützen soll.
Eishockey
Im bayerischen Amateureishockey ist eine hitzige Debatte um den EC Bad Kissinger Wölfe über eine Ausländerregelung und Wettbewerbsverzerrung entbrannt.
Basketball
Der FC Bayern zeigt beim 84:73 im Pokal-Halbfinale gegen Ulm, warum die Mannschaft zurzeit so gefestigt ist wie vielleicht noch nie seit der Rückkehr in die Bundesliga.
Schlusspfiff
„Eine schlimme Entscheidung für den Fußball“ - Dominique Heintz vom 1. FC Köln über das auf Hinweis des Video-Assistenten wegen Abseits aberkannte 2:1 in der Nachspielzeit gegen Hannover.
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