Alles zum 4:4 im Revier-Derby und zur 1. Heynckes-Niederlage

                                                           
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szmtag
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Liebe Leserin, lieber Leser,
 
als ich gestern dieses Spiel sah, das manche jetzt das Jahrhundert-Derby nennen, musste ich an Rocco denken. Der Name wird Ihnen nichts sagen, denn Rocco ist nicht berühmt geworden. Rocco, das war mein Mitspieler in der A-Jugend. Ein Stürmer, der alles am Ball konnte, aber für eine Profikarriere etwas zu klein war und (ich hoffe, falls er das jetzt aus irgendeinem Grund liest, verzeiht er mir) zu rund. Doch ich werde mich für immer an das Spiel gegen Höhenhaus erinnern (der Name wird Ihnen jetzt auch nichts sagen, aber das macht nichts), das wir eigentlich hätten verlieren müssen. Wir haben nämlich fünf Tore kassiert. Aber Rocco hat fünf geschossen. Und deshalb endete das Spiel nach einer unfassbaren Aufholjagd 5:5.

4:4 ist das Derby zwischen Dortmund und Schalke ausgegangen. Ein irres Ergebnis, das an die großen Spiele der Fußballgeschichte erinnerte, an das Champions-League-Finale von Istanbul zum Beispiel, in dem Liverpool gegen Mailand einen 0:3-Rückstand in ein 3:3-Unentschieden verwandelte und im Elfmeterschießen gewann. Es war ein Spiel, über das man wahrscheinlich dutzende Geschichten erzählen könnte. Elf Dortmunder spielten eine Halbzeit lang berauschend und hörten dann einfach damit auf, wirkten nicht mehr organisiert, nicht mehr fit. Und elf Schalker fingen erst in der zweiten Halbzeit an, Fußball zu spielen.

Warum? Es wird auf beiden Seiten ein paar Tage dauern, um das aufzuarbeiten.
Die unerklärlichste aller Geschichten ist für mich die von Pierre-Emerick. Der Name wird ihnen etwas sagen, denn Pierre-Emerick ist berühmt, mit Nachnamen heißt er Aubameyang. Er ist eigentlich einer jener Stürmer, die talentiert genug sind, um fünf Tore in einem Spiel zu schießen. Das bewies er zum Beispiel unter der Woche mit einem Treffer gegen Tottenham, das bewies er am Samstag zunächst mit seinem Führungstor zum 1:0 in der ersten Halbzeit. Doch in der zweiten Hälfte beging er ein derart gedankenloses Foul, dass er zum entscheidenden Spieler des Spiels wurde, allerdings nicht im Sinne seiner Kollegen. Er sah gelb-rot, ging duschen und wendete das Spiel so vollends zu Gunsten der Schalker.

Wahrscheinlich wird dieses Spiel weitreichende Folgen haben. Ob sich Schalke zum Verfolger der offenbar doch wieder schlagbaren Bayern aufschwingt, die in Gladbach verloren? Ob der BVB jemals wieder ein Spiel gewinnt? Ob er mit Trainer Peter Bosz weitermacht?

Wir haben damals, dies am Rande, mit unserem Trainer weitergemacht, obwohl er nicht viel mehr tat, als von seiner Karriere als Zweitligaprofi zu erzählen. Wir haben irgendwann ein Spiel zweistellig verloren, dann ist er aus freien Stücken gegangen. Und am Ende haben wir in der Relegation den Abstieg vermieden und uns mit einem Lachen an das 5:5 erinnert. Man würde den Dortmundern so etwas ja auch wünschen, ein versöhnliches Ende dieser Krisengeschichte. Allerdings, und das ist eines von vielen Problemen: Sie haben gerade keinen Rocco, auf den sie sich verlassen können.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen unserer Analysen zum Derby - und einen schönen Sonntag.

Sebastian Fischer, SZ-Sportredaktion
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Der 13. Bundesliga-Spieltag
 
 
 
 
 
 
 
 
DIE LAGE DER LIGA
Nach Dortmunds desaströser zweiter Halbzeit im Derby gegen Schalke 04 lautet die Frage kaum noch, ob Trainer Peter Bosz die Konsequenzen für den Dortmunder Misserfolg tragen, sondern wann er das tun muss. Philipp Selldorf kommentiert: "Wandelnde Ohnmacht".

DORTMUND – SCHALKE 4:4
Borussia Dortmund verspielt in einem legendären Derby gegen Schalke 04 eine 4:0-Führung. Und offenbart in der zweiten Halbzeit all jene Probleme, die den Klub zuletzt in die Krise gestürzt haben. Felix Meininghaus berichtet, der BVB hat "4:4 verloren".
Schalkes Torwart Ralf Fährmann erlebt das Derby aus kurioser Perspektive: Zunächst ist er viermal machtlos, dann sieht er aus der Ferne bei der Wende zu. Erst nach dem Abpfiff steht er im Zentrum der Aufregung. Felix Meinunghaus über die Leiden des Torwarts - und eine erstaunliche Entschuldigung.

GLADBACH – BAYERN 2:1
Ausgerechnet in seiner Heimat kassiert der Bayern-Trainer die erste Niederlage seit seinem Comeback. Süle verursacht einen Elfmeter - und ärgert sich über die Entscheidung. Martin Schneider über das Ende der Heynckes'-Serie.
Geärgert hat auch Heynckes auch über Uli Hoeneß. Am Tag vor dem Spiel hatte der Präsident nach der Jahreshauptversammlungmit der Bemerkung überrascht, der Trainer könne übers Saisonende bleiben. "Weiß Hoeneß mehr als Heynckes zugibt?", fragt Martin Schneider und berichtet über die Stimmungslage bei der Versammlung – und beim Coach.

LEIPZIG – BREMEN 2:0
Eine Spitzenmannschaft zeichnet sich auch dadurch aus, dass sie selbst an nicht so überzeugenden Tagen gewinnt. Beim mühsamen 2:0 entledigt sich Leipzig der mutigen Bremer mit einigem Glück. Javier Cáceres berichtet über die "nächste Evolutionsstufe" der Leipziger.

FRANKFURT – LEVERKUSEN 0:1
Dank eines Treffers von Kevin Volland zieht Leverkusen durch das 1:0 an der Eintracht vorbei. Dabei wäre für die Gastgeber ein Punkt möglich gewesen. Trainer Kovac sieht einen "kleinen, feinen Unterschied". Johannes Aumüller berichtet aus Frankfurt über "Schreie ohne Wirkung".

FREIBURG – MAINZ 2:1
Trainer Streich freut sich über den ersten von drei erhofften Siegen, den er vor allem seinem Alleinunterhalter Nils Petersen zu verdanken hat. "Toll, dass er so vorangeht." Christoph Ruf berichtet über vorsichtige Euphorie in Freiburg.

AUGSBURG – WOLFSBURG 2:1
Im zehnten Pflichtspiel kassiert Martin Schmidt seine erste Niederlage. Beteiligen an den Diskussionen über den Knackpunkt per Videobeweis möchte sich der Trainer aber nicht. Maik Rosner beschreibt ein "Serienende mit Debattenstoff".

HANNOVER – STUTTGART 1:1
Aufsteiger Hannover steht gut da - aber bei 96 überlagern klubinterne Rangeleien oft das Sportliche. So stellt sich nun die Frage, ob Sportchef Horst Heldt den Verein schon nach wenigen Monaten Richtung Köln verlässt - dort ist er groß geworden. Heldt sagt: "Ich muss dieses Gespräch führen." Carsten Scheele berichtet über das Anbandeln alter Bekannter.

SONNTAG, 15.30 UHR: HAMBURG – HOFFENHEIM
Nach der zweiten internationalen Lektion dieser Saison müssen sich die TSG Hoffenheim und Trainer Nagelsmann neu ausrichten. Tobias Schächter berichtet über die Lage bei der TSG: "Emotionales Problem".

18.30 UHR: KÖLN – HERTHA
Die bisherige Saisonbilanz der Berliner Hertha ist sehr mager. Das Europacup-Aus bestätigt den Trend. Aber Trainer Pal Dardai hält nichts davon, vor dem Spiel gegen Köln zu lamentieren. "Nur nicht hadern", berichtet David Yoram aus Berlin.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Geschichten aus dem Wintersport
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
SZPlus-IconSKI ALPIN
Die 22-jährige Amerikanerin Mikaela Shiffrin spricht mit Johannes Knuth über das Gewinnen, wenn man schon nahezu alles gewonnen hat: "Unzufriedenheit hält dich wach." Zum Interview
 
 
 
 
 
 
 
 
BIATHLON
Olympia in Pyeongchang soll wieder ein großer Gesamterfolg werden. Doch den hatten die deutschen Biathleten schon 2017 bei der WM. Über die Schwierigkeit, eine Ausnahme-Form über zwölf Monate zu konservieren. Volker Kreisl schreibt über den Saisonstart der Biathleten.


BOB
Die deutschen Bob-Piloten haben weiter Probleme. Weltmeister Francesco Friedrich fährt in der Olympia-Saison bislang hinterher. Zur Material-Debatte kommen individuelle Fehler. Julian Budjan über "missglückte Schadensbegrenzung".
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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„Es ist wichtig, dass wir unseren Sport nach außen tragen, sonst gibt es eines Tages nur noch Fußball zu sehen." - Kugelstoßer Niko Kappel, Behindertensportler des Jahres.
 
 
 
 
 
 
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