Sollte der Newsletter nicht angezeigt werden, klicken Sie bitte hier. | | | | | | | | Liebe Leserin, lieber Leser, | vor 28 Jahren hatte ich zwei brillante Tennis-Ideen. Zum einen bearbeitete ich meinen damaligen Chef beim Kölner Stadt-Anzeiger, den ehrenwerten Peter Stützer, so lange, bis er mich zum Masters schickte. (Na ja, er ließ zu, dass ich mich anmeldete; Flug und Hotel musste ich schon selbst bezahlen – aber jetzt schweife ich ab, pardon.) Zum anderen wusste ich genau, wie ich Boris Becker zu einem Exklusiv-Interview locken würde. Becker war Ende 1989 einer der berühmtesten 22-Jährigen unseres Planeten, hatte im Sommer zum dritten Mal Wimbledon und erstmals die US Open gewonnen und gehörte wieder zum elitären Kreis von acht Profis, die das Saisonfinale in New York bestritten – letztmals im legendären Madison Square Garden. Und weil sich alle anderen deutschen Tageszeitungen diese Reise gespart hatten – aus unerfindlichen Gründen sogar SZ und FAZ –, stand mir niemand im Weg, als ich Becker in den Katakomben der damals ganz schön heruntergekommenen Arena die Hand schüttelte und sagte: „Ich würde gerne ein etwas anderes Interview mit Ihnen führen." Becker hatte soeben auf dem Weg ins Endspiel John McEnroe zerlegt, aber jetzt wirkte er sehr müde, er guckte den zwei Jahre älteren Fragesteller an und erwiderte mit monotoner Stimme: „Rufen Sie mich doch nach dem Finale mal an." Nach dem Finale, das er gegen Stefan Edberg verlor, war er dann natürlich weg. (17 Jahre später klingelte Becker mich mal um 5.30 Uhr in New York aus dem Schlaf. Ich dachte, ein talentierter Stimmen-Imitator aus der SZ würde mir einen Streich spielen, und ehe ich richtig wach war, hatte Becker nach einer Entschuldigung auf Nimmerwiederhören aufgelegt – aber jetzt schweife ich schon wieder ab, pardon.) Worauf ich hinaus will: Tennis war 1989 dank Boris Becker und Steffi Graf hierzulande so selbstverständlich wie Wasser und Brot; die zweitbeliebteste Sportart der Deutschen, an manchen Tagen sogar die populärste. Frei empfangbare TV-Sender wie ARD und ZDF, Sat1 und RTL rangelten um Senderechte, zumal bald darauf ja ein gewisser Michael Stich auftauchte und Wimbledon gewann. Und 1993 obendrein das Saisonfinale, das in Frankfurt ausgetragen wurde, weil Tennis in Deutschland... Man konnte sich kaum vorstellen, dass es (wieder) anders sein könnte. Das kam dann aber wie so oft schneller als erwartet. Und wie grundlegend sich auch sportlich vieles zurückentwickelte, sieht man auch daran, dass in der Zeit nach Becker und Stich nur noch ein deutscher Spieler beim Saisonfinale antreten durfte: Rainer Schüttler war das vor nun auch schon 14 Jahren – in einer Zeit also, als das Internet noch ruckelte, iPhones und Facebook, Twitter und Instagram noch nicht erfunden waren. Nein, diesmal schweife ich nicht ab. Denn wenn jetzt Alexander „Sascha" Zverev an diesem Sonntagabend in London bei den ATP Finals aufschlägt, dann sollte man wissen, dass es alles andere als selbstverständlich ist, dass ein 20-jähriger Deutscher zur Elite gehört und sich mit Roger Federer und Rafael Nadal messen darf. Es ist ein besonderer Moment, wie der Hamburger Zverev im SZ-Interview unterstrich – und das nicht nur für ihn. Mein exzellent vernetzter Kollege Gerald Kleffmann, der auch das Interview führte, wird aus England auf so ziemlich allen Plattformen live für die SZ berichten. All jenen, die sich mit Tennis nicht so gut auskennen, sei gesagt: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine der Partien in London 0:0 endet, so wie am Freitag das Fußball-Match zwischen England und Deutschland im etwa 20 Kilometer entfernten Wembley-Stadion, liegt bei exakt: null Prozent. Milan Pavlovic, SZ-Sportredaktion | | | | | | | Fußball: WM-Qualifikation und Länderspiele | | | | | | DEUTSCHLAND – ENGLAND 0:0 Joachim Löw macht seine Ankündigung wahr und nutzt die Partie gegen England für Testversuche, beobachtet Matthias Schmid. Einige davon sehen ganz gut aus, andere schaden der Show. Der Rückkehrer Ilkay Gündogan führt seine Stärken und Schwächen vor. Und erklärt, dass er gelernt hat, dass es besser ist, nicht mehr in allzu großen Zeitfenstern zu planen. Die englischen Zuschauer haben sich mit der Trostlosigkeit ihrer Nationalelf arrangiert. Um ihre Langeweile zu bekämpfen, lassen sie mit Wonne und Applaus Papierflieger durchs Stadion gleiten. Sven Haist über "zwölf unerlaubte Flugobjekte". Bereits vor dem Spiel sorgen Englands Junioren für Furore - doch in den Klubs haben es die Talente schwer. SONNTAG, 18 UHR: SCHWEIZ – NORDIRLAND Die Routiniers haben Nordirland die Qualifikation für die WM-Playoffs ermöglicht. Jetzt sind sie müde. Sollte es gegen die Schweiz nicht reichen, steht der Auswahl ein kompletter Umbruch bevor, beschreibt Sven Haist. Und auch die Experten Ciriaco Sforza, Alain Sutter und Steven Beacom bewerten die Chancen der beiden Teams vor dem Playoff-Rückspiel. 20.45 UHR: GRIECHENLAND – KROATIEN Nach dem schwachen Auftritt von Griechenland im Hinspiel beim 1:4 in Kroatien glaubt niemand an ein weiteres griechisches Fußball-Wunder. Für Trainer Michael Skibbe dürfte sein Abenteuer vorzeitig zum Ende kommen, analysiert Tobias Schächter. MONTAG, 20.45 UHR: ITALIEN – SCHWEDEN Der vierfache Weltmeister Italien erntet nach dem 0:1 in Schweden harte Kritik. Jetzt muss für das Rückspiel schon die Hoffnung auf das Publikum herhalten, damit es nichts Negatives für die Historie gibt. "Piccola, piccola Italia" von Christopher Gerards und Oliver Meiler. DIENSTAG, 20.45 UHR: IRLAND – DÄNEMARK Die Iren erkämpfen sich ein 0:0 in Kopenhagen und gehen damit als Favorit ins Rückspiel in Dublin. | | | | | | | Sportler und Sportfunktionäre in den Paradise Papers | | | | | | | | | Die besten Geschichten für Abonnenten | | | | | | | | | | | "Dann sagt der Körper: Ich bin auch noch da" Nach anderthalb Jahren voller Verletzungen erzählt Jérôme Boateng, wie der moderne Hochleistungsfußball die Spieler belastet: über zwickende Muskeln, müde Schultern - und den Trainer Heynckes. Christof Kneer traf ihn zum Interview. | | | | | | | "Ich werde immer hart zu mir sein" Der Tennisprofi, 20, über seinen rasanten Aufstieg zur Nummer drei der Weltrangliste, das Saison-Finale in London, sein Verhältnis zu Deutschland - und Bücher von Stephen Hawking. Gerald Kleffmann führte das Gespräch. | | | | | | | | Wintersport-Geschichten: Skispringen, Bob, Eishockey | | | | | | | | | | Der ganze Sport am Wochenende | | | | | | | | | | | Alles zum Fußball-Länderspiel England - Deutschland, alles zur WM-Qualifikation, alles zur Formel 1 und zum Deutschland Cup. Die digitale Ausgabe "Sport am Wochenende" erscheint samstags ab 22 Uhr für alle SZ-Plus-Abonnenten. Jetzt lesen oder kostenlosen Testzugang sichern. | | | | | | | | Mehr Sport-Geschichten: Tischtennis, Formel 1, Handball | | | | | | | | | Mehr Fußball-Geschichten: Beckenbauer, Pirlo, Schäfer | | | | | | | | | | Diesen Newsletter teilen: | | | | | | | | | |