Bayern schlägt Dortmund - und wird jetzt wieder Meister?

                                                           
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Liebe Leserin, lieber Leser,
 
es ist nicht viel mehr als einen Monat her, da kommentierte die Süddeutsche Zeitung die Lage der Bundesliga folgendermaßen: „Dortmund hat am sechsten Spieltag zum sechsten Mal nicht verloren, zum fünften Mal gewonnen und erst ein Gegentor kassiert, als der Sieg gegen Borussia Mönchengladbach längst feststand. Am Ende stand es 6:1. Nach sechs Spielen ist eine Saison zwar noch sehr jung, es ist sehr früh für Prognosen über einen spannenden Kampf um die Meisterschaft. Doch es ist nicht nur die reine Punkteausbeute, die den BVB als Tabellenführer mit drei Punkten Vorsprung ausweist, die eine solche Prognose nahelegt. Es ist die Art und Weise, wie der BVB derzeit in der Bundesliga auftritt."

Sie müssten jetzt also eigentlich hier aufhören zu lesen. Denn, ja: Ich habe seinerzeit diesen Kommentar geschrieben, der nun von der Realität ziemlich eindeutig widerlegt worden ist.

Der FC Bayern hat nun also tatsächlich schon wieder sechs Punkte Vorsprung auf den BVB, nach dem 3:1-Sieg am Samstagabend, an dem ja eigentlich die Spannung in der Liga wiederhergestellt werden sollte. Wobei: Um genau zu sein, war ich in den Gesprächen mit Bekannten und Kollegen eigentlich der Einzige, der in den vergangenen Tagen daran geglaubt hat. (Vielen Dank, dass Sie trotzdem weiterlesen. Das freut mich wirklich sehr).

Also, was machen wir jetzt aus dieser Bundesligasaison? Sollen wir den FC Bayern nur noch in der Champions League bis zum obligatorischen Ausscheiden im Halbfinale begleiten? Sollen wir Peter Bosz noch 23 Mal fragen, ob er nicht doch sein System ändern und einen zweiten, dritten oder vierten Sechser aufstellen will? Oder sollen wir vielleicht angesichts der Langeweile an der Spitze nur noch über den Video-Schiedsrichter schreiben? Bis er, wie es Gladbachs Trainer Dieter Hecking nun angekündigt hat, „eingestampft" wird? Danach könnten wir dann wieder an jedem Wochenende thematisieren, wie sich Fußballtrainer über Schiedsrichter-Fehlentscheidungen echauffieren.

Nein, das ist natürlich Quatsch. Erstens gibt es ja doch immer wieder unverhofft schöne Bundesliga-Geschichten, wie zum Beispiel die des Mainzer Torwarts Robin Zentner, der im Spiel gegen Heckings Gladbacher in einer Szene für jeden Jahresrückblick den Ball mit dem Elfmeterpunkt verwechselte und eines der schönsten sog. Luftlöcher der Bundesliga-Geschichte produzierte. Und zweitens: Wenn Sie mich fragen, ich glaube  ja tatsächlich noch daran, dass sich der BVB unter Bosz und seinem Offensiv-System wieder fängt und seine Saisonziele erreicht, mindestens. Aber, das hatten wir ja schon: Fragen Sie mich besser nicht.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen unserer Texte zum Spitzenspiel und zum Sport-Wochenende. Und ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag.

Sebastian Fischer, SZ-Sportredaktion
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Der 11. Bundesliga-Spieltag: Bayern schlägt Dortmund
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
DIE LAGE DER LIGA
Um ein wenig Spannung zu erhalten, sollte man besser nicht auf die Jupp-Tabelle schauen. Man würde vielleicht sogar Borussia Dortmund Unrecht tun, kommentiert Benedikt Warmbrunn.

DORTMUND – BAYERN 1:3
Nach dem lockeren Sieg bei Borussia Dortmund, dem siebten in Serie, können sie beim FC Bayern mit dem schönen Gefühl in die Länderspielpause gehen, unter Trainer Heynckes nachhaltig zu alter Stärke gefunden zu haben, berichtet Maik Rosner aus Dortmund. Und Carsten Scheele schreibt über den BVB: Trainer Bosz macht Mut mit einer simplen Rechnung: Wer in drei Wochen sportlich abstürzt, kann in derselben Zeit auch wieder auferstehen.

Lesen Sie außerdem aus der SZ am Samstag das große Arjen-Robben-Porträt von Benedikt Warmbrunn.

LEIPZIG – HANNOVER 2:1
RB Leipzig kann noch gewinnen: Der Tabellenzweite dreht das Spiel gegen starke Hannoveraner - auch wegen der "brutal hohen Qualität" von Emil Forsberg und Naby Keita. Und natürlich spielt auch Timo Werner wieder eine Hauptrolle, wie Javier Cáceres erklärt.

Vor dem Spiel besuchte Jörg Marwedel 96-Manager Horst Heldt in Hannover und ließ sich von ihm für die Samstags-SZ den Erfolg des Aufsteigers erklären.

HAMBURG – STUTTGART 3:1

Jann-Fiete Arp, 17, gibt Hamburg auch gegen Stuttgart wieder einen anderen Touch. Der HSV gewinnt nach zuvor acht sieglosen Spielen. Jörg Marwedel berichtet aus Hamburg.

FREIBURG – SCHALKE 0:1
Ohne Glamour, dafür grundsolide und zielstrebig gewinnt die Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco ein sehenswertes Spiel. Seinem Freiburger Kollegen gehen die Innenverteidiger aus - und er verletzt sich auch noch selbst. Christoph Ruf schreibt über Christian Streichs "unerfüllbaren Wunsch".

GLADBACH – MAINZ 1:1

Sogar Gladbachs Trainer Hecking hat nach dem umstrittenen Unentschieden Mitleid mit den Gästen - und prognostiziert, der Videobeweis werde zur Winterpause wieder "eingestampft". Ulrich Hartmann über einen "Witz ohne Lacher".

AUGSBURG – LEVERKUSEN 1:1
Der FCA schlägt nach dem 0:1 schnell zurück, wütet gegen den Video-Schiedsrichter - und beweist, ein unangenehmer Gegner zu sein. Max Ferstl berichtet aus Augsburg.

FRANKFURT – BREMEN 2:1
Beim ersten Spiel unter Interimscoach Florian Kohfeldt sind Verbesserungen zu erkennen, doch Werder Bremen verliert in Frankfurt unglücklich. Das macht die Entscheidung in der Trainerfrage noch schwieriger. "Neuer Trainer, neues Pech", schreibt Frank Hellmann.

SONNTAG, 15.30 UHR: KÖLN – HOFFENHEIM
Nach dem Fehlschuss gegen Bremen war Serouh Guirassy das Symbol der Krise. Nun hofft Köln auf seine Tore.

18 UHR: WOLFSBURG – HERTHA
Nach einer Verletzung zu Saisonbeginn schien Davie Selke vom Pech verfolgt zu bleiben. Mit zwei Toren in der Europa League meldet sich Herthas Rekordtransfer jedoch zurück - und beginnt, die hohen Erwartungen zu erfüllen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Rodeo-Könige und ein Marathon-Detektiv: Sport-Geschichten am Wochenende
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Rodeo ist ein uramerikanischer Mythos, unterlegt mit rauschendem Patriotismus. Die besten Bullenreiter aber sind Brasilianer, auch deswegen, weil sie noch an den American Dream glauben. Die Seite-Drei-Reportage von Boris Herrmann und Hubert Wetzel.
 
 
 
 
 
 
 
 
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Derek Murphy spürt Läufer auf, die bei großen und kleinen Marathons betrügen - im Nebenjob, vom Wohnzimmer aus. Der Amerikaner wird auch in New York am Wochenende wieder ermitteln. Aber nicht allen gefällt das.



BEHINDERTENSPORT
Eine Anhörung im britischen Parlament stellt die Fairness der Klassifizierungen im Para-Sport in Frage. Auch in Deutschland regt sich Kritik. Der Teamarzt der deutschen Leichtathleten sagt: "Das macht unseren Sport kaputt".
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Geschichten zum Beginn der Wintersport-Saison
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Franziska Preuß, das große Talent, das so oft krank war, startet mit neuer Energie in die Olympiasaison. Geholfen hat ihr: Vernunft. Ein Porträt von Volker Kreisl.
 
 
 
 
 
 
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Trotz der Sanktionen gegen den Langlauf-Olympiasieger Alexander Legkow deutet alles darauf hin, dass Russland bei den Winterspielen im Februar 2018 in Pyeongchang als geschlossene Mannschaft an den Start gehen darf. "Gegen die Sportler, nicht gegen das System", schreibt Johannes Aumüller.

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Bode Miller prägte den Skizirkus mit immer neuen Wendungen, Rückschlägen und Erfolgen. Nun hört er auf - der Sport beschert ihm "kein Verlangen mehr". Johannes Knuth über eine außergewöhnliche Karriere.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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"Also ich nehme den Ball an - das ist echt Wahnsinn. Dann gucke ich, wen ich anspielen kann, will dann auf die Sechs spielen, auf Jean Gbamin, und sehe wahrscheinlich unten im Augenwinkel was Weißes und denke, das ist der Ball. Dann spüre ich keinen Widerstand. Und dann - ja..." - Der Mainzer Torwart Robin Zentner erklärt, warum er ins Leere trat und für die Szene des 11. Bundesliga-Spieltags sorgte.
 
 
 
 
 
 
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