Engpass bei der Kinder-Notversorgung / Schießerei-Zeugen sagen aus / 2000 Beteiligte bei Anti-Terror-Übung

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Liebe Leserin, lieber Leser,

in einer Großstadt ist es beruhigend zu wissen, dass der nächste Rettungswagen und die nächste Klinik nie weit entfernt sind. Doch wenn man sich in den Münchner Notaufnahmen umhört, kann einem ziemlich mulmig werden. Weil es in München möglicherweise viel länger dauert als in der Provinz bis man im Notfall in einer Notaufnahme landet.

Die Situation ist völlig absurd: In München arbeiten viele Topmediziner, etwa 50 Kliniken gibt es in der Stadt. Doch viele von ihnen, ganz besonders die Notaufnahmen und die Kinderkliniken, sind ständig überfüllt. Wenn man einen Unfall hat, wenn das Kind von der Schaukel fällt, keine Luft mehr bekommt oder schwer erkrankt, kann es sein, dass man nach Augsburg, Starnberg oder Garmisch-Partenkirchen in eine Klinik gebracht wird. Und nicht, weil es das medizinische Wissen oder die technischen Geräte in München nicht gibt. Sondern weil Pflegerinnen und Pfleger fehlen. Und weil die Medizin unter einem immer größeren Ökonomisierungsdruck steht, und in den Bereichen am meisten gekürzt wird, die am wenigsten Geld einbringen. Und dazu zählt die Kinderheilkunde.

Die Bundesregierung, der Freistaat und die Stadt zahlen für Straßen, Tunnel und Konzertsäle, sie subventionieren Theater, Schwimmbäder und öffentliche Verkehrsmittel. Das ist richtig. Aber ist nicht die Gesundheit, ganz besonders von Kindern, es auch wert, angemessen finanziert zu werden? Deutschland könnte es sich leisten, wenigstens die Kindermedizin als einen Bereich zu behandeln, der nicht Gewinne einfahren muss. Die aktuelle Situation in München macht deutlich, dass sich dringend etwas ändern muss.

Ein schönes Wochenende,
Inga Rahmsdorf

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