Der FC Bayern schlägt Mainz/ Premier League/ Tennis

                                                           
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Liebe Leserin, lieber Leser,
 
immer, wenn über die Folgen der Kommerzialisierung des Fußballs für die Stimmung in deutschen Stadien gesprochen wird (und es wurde in letzter Zeit ja sehr viel darüber gesprochen), ist von der Warnung vor englischen Verhältnissen die Rede. Bislang fand ich diese Warnung immer etwas hysterisch. Klar, die Gesänge waren früher wohl mal lauter als heute in der Premier League, doch andererseits waren sie dort schon auch noch immer so  kreativ, dass England als Sehnsuchtsort taugte. Vor ein paar Jahren sah ich zum Beispiel das Derby zwischen Newcastle und Sunderland im St. James' Park. War großartig. Es wurde so laut und schön und viel gesungen, dass ich über englische Verhältnisse nie so recht lästern wollte.

Nun, am Donnerstagabend, spielte der 1. FC Köln beim FC Arsenal und kehrte nach 25 Jahren Abwesenheit im Emirates Stadium zu London in den Europapokal zurück. Wer an der U-Bahn-Station Highbury/Islington ausstieg, fühlte sich an die Kölner Innenstadt an Weiberfastnacht erinnert. Es wurden kölsche Lieder gesungen, es wurde Bier getrunken – und die Menschen lagen sich in den Armen. Die Stimmung, die bis zu 20 000 Gästefans in den Straßen und Tausende Kölner im Stadion initiierten, war ein ergreifendes Spektakel. Das fanden auch alle Arsenal-Fans, mit denen ich darüber redete. Es war das Gegenteil von dem, was sie kannten. Es ist in England zum Beispiel inzwischen völlig undenkbar, dass ganz gewöhnliche Fans von zwei verschiedenen Klubs gemeinsam auf der Haupttribüne sitzen. Jeder Gästefan riskiert dann mit einem Torjubel den Rauswurf aus dem Stadion. Und so sprachen die Arsenal-Fans den Kölnern später Glückwünsche aus für den „fantastic support". Die Frau in der Reihe vor mir tippte „we have atmosphere" in ihr Handy, als könnte sie es kaum glauben.

Für jeden, der dabei gewesen ist, war es dann überraschend, dass in vielen Zeitungen am nächsten Morgen vor allem von ein paar Dutzend verirrten Kölnern die Rede war, die gewalttätig versuchten, sich Zugang zum Stadion und zum Gästeblock zu verschaffen - und so den Anstoß um eine Stunde verzögerten. Das ist natürlich nicht zu entschuldigen. Aber mussten die Kommentatoren deshalb von einem Abend der „Schande" schreiben, wo es sich doch um eine Minderheit handelte? SZ-Autor Philipp Selldorf ordnete die Geschehnisse - und diese Kommentare - am Freitag ein.

Der Journalist Barney Ronay beschrieb für den Guardian sehr treffend, was ihm der Abend aus englischer Sicht vielmehr vor Augen geführt hatte: "Many English grounds must seem bafflingly silent, colourless places to European fans raised on the idea of an English terrace culture. Sorry, chaps, but we sold that off a while back. And please, remember to exit via the gift shop." Still. Farblos. Und vergessen Sie Ihr Souvenir nicht. Englische Verhältnisse.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag - den ersten in dieser Saison mit drei Bundesliga-Spielen, über den ganzen Nachmittag verteilt. Nach englischem Vorbild, könnte man jetzt lästern.

Sebastian Fischer, SZ-Sportredaktion
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Der 4. Bundesliga-Spieltag
 
 
 
 
 
 
 
 
 
DIE LAGE DER LIGA
Der FC Bayern veranstaltet nach einer Woche voller Herausforderungen einen großen Friedensgipfel. Die Kritiker verstummen - vorerst. Denn die ernsthaften Proben für die neue Mentalität folgen bald, kommentiert Benedikt Warmbrunn.

FC BAYERN – MAINZ 05 4:0
Zoff? Welcher Zoff? Beim nie gefährdeten 4:0-Erfolg gegen Mainz 05 agieren die Münchner so harmonisch, als hätte es die Zweifel der vergangenen Wochen nie gegeben. "Spielfreude statt Kindergarten", beschreibt Maik Rosner. Am Ende wird auch Sorgenkind Thomas Müller beklatscht, beobachtet Christopher Gerards. Außerdem: Der FC Bayern in der Einzelkritik.

BREMEN – SCHALKE 1:2

Weil Bremen beim 1:2 gegen Schalke 04 eine Führung her schenkt, fängt bei den Hanseaten wieder früh in der Saison das Zittern an - zumal der an der Schulter verletzte Max Kruse mehrere Monate auszufallen droht. "Schlüsselbein, Schlüsselszene", schreibt Ralf Wiegand.

LEIPZIG – GLADBACH 2:2
Naby Keita beweist im turbulenten Spiel gegen Gladbach, dass er nahezu unersetzlich ist - und nimmt seiner Mannschaft wegen einer roten Karte trotzdem die Chance auf den Sieg. Javier Cáceres über den "Helden und Schurken".

STUTTGART – WOLFSBURG 1:0
Stuttgart überzeugt, doch die Verletzung von VfB-Kapitän Gentner überschattet das Spiel: Er wird von Wolfsburgs Torwart im Gesicht getroffen und verliert kurz das Bewusstsein. Tobias Schächter beschreibt "dramatische Minuten".

FRANKFURT – AUGSBURG 1:2
Der FC Augsburg galt vor der Saison wieder einmal als einer der designierten Abstiegskandidaten. Nach dem beeindruckenden 2:1-Sieg in Frankfurt prasselt viel Lob auf den Außenseiter ein. Ulrich Hartmann sah bayerische Schwaben "in anderen Sphären".

HANNOVER – HAMBURG 2:0
Nach 48 Jahren steht Hannover 96 für eine Nacht wieder ganz oben. Doch als die Spieler den Sieg im Nord-Derby gegen Hamburg mit den Anhängern feiern wollen, sind viele eingefleischte Fans aus Protest bereits geflüchtet. "Erster, so ein Ärger!" - der Text von Carsten Scheele.

SONNTAG, 13:30 UHR: HOFFENHEIM – HERTHA BSC
Die TSG Hoffenheim wirkt auch deshalb nicht so stabil wie in der Vorsaison, weil die Mittelfeld-Zentrale ungeordneter wirkt. Trainer Julian Nagelsmann hat den passenden Ersatz für Sebastian Rudy noch nicht gefunden.

15.30 UHR: LEVERKUSEN – FREIBURG
Nach dem bedenklichen Start in die Saison setzt Leverkusen auf Verstärkung: im Sturm, in der Abwehr - und auf der Bank, wo ein gewisses Phlegma ausgemacht worden ist.

18.00 UHR: DORTMUND – KÖLN
Nach dem abenteuerlichen Ausflug nach London und der schweren Verletzung von Jonas Hector sammelt Kölns Trainer Peter Stöger positive Indizien, auf denen er in der Liga aufbauen kan: "Erste kleine Schritte".
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Sportpolitik: Fifa und IOC prägen die Sportwoche
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
OLYMPISCHE SPIELE
Mit der formalen Bestätigung von Paris 2024 und Los Angeles 2028 als Austragungsorte der Sommerspiele verschafft sich das Internationale Olympische Komitee etwas Ruhe in der Krise. Thomas Kistner über "das letzte Wasser in der Wüste".
 
 
 
 
 
 
 
 
DIE SPIELE IN PARIS
Frankreichs Hauptstadt feiert den Zuschlag für Olympia 2024. Doch manche Verheißungen für eine bessere Stadt bleiben wohl Wunschdenken. Leo Klimm: "Grandeur ohne Geld".




 
 
FUSSBALL-WELTVERBAND
Der Fifa-Chef soll im Fall Mutko gegen den eigenen Ethik-Code verstoßen haben. Dies berichtet der frühere Regel-Wächter Maduro. Johannes Aumüller und Thomas Kistner über die neuesten Vorwürfe gegen Gianni Infantino.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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