Dortmund furios, der FC Bayern frustriert: Alles zum 6. Spieltag

                                                           
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Liebe Leserin, lieber Leser,
 
kennen Sie Hasan Cetinkaya? Es könnte sein, dass Sie ihn im Schweden-Urlaub oder auf der Autobahn im Großraum Leipzig demnächst kennenlernen. Cetinkaya, das ist der Typ, der Sie in einem Ferrari 458 links überholen wird. Den Wagen hat ihm der Fußballer Emil Forsberg von RB Leipzig geschenkt, der von dem 40 Jahre alten schwedischen Spielerberater betreut wird. „Er hat mich vom kleinen Sundsvall dorthin gebracht, wo ich jetzt bin, und immer an mich geglaubt", sagte Forsberg der Zeitung Aftonbladet. Und er begründete, warum er Cetinkaya gleich ein Auto für rund 200 000 Euro vor die Tür stellte, anstatt ihn zum Essen einzuladen: „Er hat so viel für mich getan. Es war das mindeste, was ich für ihn tun konnte."

Ganz abgesehen davon, dass es im kleinen Sundsvall sicher sehr schön ist und es nicht verwerflich wäre, dort zu bleiben, kann man das schon ein bisschen verrückt finden. Zumal Cetinkaya bislang nicht unbedingt mit Bodenständigkeit aufgefallen ist. Als er im Sommer einen Wechsel Forsbergs ins Ausland forcierte, um das bereits im Winter ausgehandelte Top-Gehalt noch ein wenig aufzumotzen, warf ihm RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff eine „arrogante Art" vor.

Komische Branche, dieser Profifußball; weltfremd, mit eigenen Benimmregeln. In der Schweiz ging Christian Constantin, der Präsident des FC Sion, auf den TV-Experten Rolf Fringer los, ehemals Trainer des VfB Stuttgart. Constantin hatte die Kritik Fringers nicht gepasst. Also verpasste er ihm ein paar Ohrfeigen und einen Tritt in den Hintern, vor laufender Kamera. Hinterher sagte Constantin im Interview mit dem Schweizer Blick: „Er war in Bezug auf seine Aussagen mir gegenüber nicht einsichtig. Also musste er gemaßregelt werden. Wie ein Kind auf dem Pausenplatz." Aha.

In Deutschland hat sich die Fußballbranche in dieser Woche über Daniel Baier empört, den Kapitän des FC Augsburg, der RB Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl beleidigte. Baier vollzog auf Höhe der Lenden eine schüttelnde Handbewegung, die Eingeweihte als Aufruf zur Selbstbefriedigung verstehen. Einen Tag lang wurde so getan, als löse der Fußballer mit seiner obszönen Geste eine Staatskrise aus, bis sich die Fußball-Wutbürger wieder auf einen anderen Gegner einigten: den Video-Assistenten.

Es war dann am Samstag umso schöner, dass es kaum um Schiedsrichterentscheidungen ging, niemand eine obszöne Geste aufführte, niemand geohrfeigt wurde. Es ging um guten Fußball – beim Duell der Trainer Julian Nagelsmann, Hoffenheim, und Domenico Tedesco, Schalke 04 (2:0) – und sehr guten Fußball: beim 6:1-Sieg von Dortmund über Mönchengladbach.

Schön, manchmal, dieser Profifußball. Natürlich ist er heute trotzdem vollkommen nebensächlich. Ich wünschen Ihnen also viel Spaß beim Lesen – nachdem Sie Ihre Stimme abgegeben haben. Vielleicht, auch wenn wir bei der SZ keine Wahlempfehlungen abgeben, ja nicht unbedingt für jene Politiker, die rhetorisch ins Obszöne driften.

Sebastian Fischer, SZ-Sportredaktion
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Der sechste Bundesliga-Spieltag
 
 
 
 
 
 
 
 
 
DIE LAGE DER LIGA
Viel früher als gedacht scheint Borussia Dortmund die Taktik von Trainer Peter Bosz verinnerlicht zu haben. Das 6:1 gegen Gladbach beweist die beeindruckende Form des BVB - und ist Indiz für einen spannenden Meisterschaftskampf. Der Kommentar: "Boszhaft".

DORTMUND – GLADBACH 6:1
Der BVB feiert gegen Gladbach einen furiosen Sieg - und liegt nun drei Punkte vor Bayern. Am Ende trifft sogar einer, der sonst nie trifft. Ulrich Hartmann sah ein Spiel "wie im Museum".

BAYERN – WOLFSBURG 2:2
Der Meister offenbart beim 2:2 gegen Wolfsburg nach 2:0-Führung, dass sich die Spieler noch schwer damit tun, einen Rhythmus nach den Vorstellungen von Trainer Ancelotti zu finden. Ob das gegen Paris nun besser klappt, weiß keiner so recht. Saskia Alyethe sah einen "Blitz der Ratlosigkeit".

LEIPZIG – FRANKFURT 2:1
Leipzig dominiert den Gegner und ist am Ende doch auf Glück angewiesen. Javier Cáceres über "poetische Gerechtigkeit".

HOFFENHEIM – SCHALKE 2:0
Im Duell der jüngsten Trainer der Liga gewinnt Julian Nagelsmann gegen Domenico Tedesco und den FC Schalke 04 - auch weil er der TSG Hoffenheim eine reife Mentalität vermittelt. "Der Zweitbeste schlägt den Besten", schreibt Tobias Schächter. Nagelsmann saß im Trainer-Lehrgang übrigens in der ersten Reihe, Tedesco ganz hinten, verrät Mitschüler Patrick Weiser im SZ-Interview.

STUTTGART – AUGSBURG 0:0
Das ereignisarme Unentschieden gegen Augsburg legt Stuttgarts Schwächen schonungslos offen: Der Aufsteiger, im Vorjahr das torgefährlichste Team der zweiten Liga, erspielt sich zu wenig Chancen. Matthias Schmid beschreibt "Stuttgarts neue Sachlichkeit".

MAINZ – HERTHA 1:0
Mainz gewinnt eine eigentlich maue Partie - wären da nicht ein ungewöhnlicher Video-Beweis und eine rote Karte für Ibisevic gewesen. Der Text von Johannes Aumüller: "Lippenleser gesucht".

BREMEN – FREIBURG 0:0
Trotz vieler Chancen und einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit gelingt dem SV Werder kein Tor gegen Freiburg. Die Spieler sind mit drei Punkten in sechs Spielen unzufrieden - und die Fans pfeifen.

SONNTAG, 15.30 UHR: HANNOVER – KÖLN
Martin Harnik hätte für sehr viel Geld nach China wechseln können, doch er entschied sich fürs "graue" Hannover. Nun ist er dort erfolgreichster Torschütze - und nennt seine Mitspieler "Freunde". Jörg Marwedel erklärt Harniks Entscheidung: "Lewandowski jagen statt Smog atmen".

18 UHR: LEVERKUSEN – HAMBURG
Nach langem Transfer-Hickhack ist der Argentinier Lucas Alario nun spielberechtigt für Leverkusen - und wird dringend gebraucht. Ulrich Hartmann über die "41-Tore-Lösung".
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Mannschaftssport in Deutschland - abseits des Fußballs
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
HANDBALL
Der THW Kiel startet so schwach wie seit 15 Jahren nicht mehr in die Saison. So mancher schreibt den Titel bereits ab - und Trainer Gislason steht in der Kritik. Carsten Scheele: "Monster gesucht".
 
 
 
 
 
 
 
 
BASKETBALL
Der neue Basketball-Bundestrainer Henrik Rödl muss viele Stellen neu besetzen - den Konflikt um die Länderspiel-Fenster sieht er dabei sogar als Chance. Rödl ist der "Mann für den schweren Job", erklärt Joachim Mölter.
 
 
 
 
 
 
 
 
VOLLEYBALL
Die deutschen Frauen werden bei der Europameisterschaft an den Erfolgen der Männer gemessen. Dabei haben sie einen Totalumbruch hinter sich. Sebastian Winter über den "Zwischenhalt in Baku".
 
 
 
 
 
 
DER KOMMENTAR: Wer nur die letzten sechs Wochen im Blick hat, könnte glauben, dass es mit den Teamsportarten hierzulande gerade steil bergauf geht. Doch der Sommer war nur Momentaufnahme. Der Grat zwischen Erfolg und Misserfolg bleibt schmal. Joachim Mölter über "Blendende Erfolge".
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Mehr Fußball: England, zweite Liga, Nationalmannschaft
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
TRANSFERMARKT
Was tun, wenn der Transfermarkt durchdreht? Gladbachs Sportdirektor Max Eberl erklärt im Gespräch mit SZ-Sportchef Klaus Hoeltzenbein und Christof Kneer, was die Fußball-Inflation für die Bundesliga und seinen Klub bedeutet - eine Analyse in zehn Kategorien: "Im Schatten der 222 Millionen".
 
 
 
 
 
 
ZWEITE LIGA: Rüdes Spiel torpediert die Mission Aufstieg: Eintracht Braunschweig wird bei Jahn Regensburg mit drei Platzverweisen bestraft, verliert erstmals in dieser Saison 1:2. Und muss zu allem Übel in der nächsten Woche drei Spieler ersetzen. Johannes Kirchmeier war für die SZ in Regensburg.

ENGLAND: Kaufmännisches Kalkül, nicht Leidenschaft ist die Leitlinie des Eigentümers von Newcastle United. Kostspielige Wünsche werden dem Trainer, Rafael Benitez, nicht erfüllt. Doch der ist entschlossen, dem Aufsteiger zu Stolz zu verhelfen. Sven Haist über "den Patron als Nachbar".

NATIONALMANNSCHAFT: Die langwierige Verletzung von Nationaltorwart Manuel Neuer ermöglicht einen Blick auf die neue Hierarchie im deutschen Tor: Marc-André ter Stegen hat sich als Herausforderer durchgesetzt. Christof Kneer über "Neuers Stellvertreter auf Erden".
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Mehr Sport: Leichtathletik, Boxen, Motorsport
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
LEICHTATHLETIK
Philipp Pflieger vermarktet sich geschickt - indem er auch mal gegen eine U-Bahn um die Wette rennt. Beim Berlin-Marathon am Sonntag gehört er deshalb zu den bekanntesten Teilnehmern. Johannes Knuth über einen Läufer "in der neuen Welt".
 
 
 
 
 
 
 
 
MOTORSPORT
Er hat alles erreicht - und kann in dieser Saison nicht mehr gewinnen. Dennoch geht Motorradpilot Valentino Rossi drei Wochen nach seinem Beinbruch in Spanien ins Rennen und riskiert seine Gesundheit. Im Qualifying am Samstag wird er Dritter. Birgit Schönau beschreibt es so: "Auf Krücken gegen das Altern".
 
 
 
 
 
 
BOXEN: Zu den Größten seines Sports gehörte er nicht, und doch war der einstige Gossenjunge Jake LaMotta ein Unikat. Nun ist der amerikanische Preisboxer im Alter von 95 Jahren gestorben. Ein Nachruf von Holger Gertz.
 
 
 
 
 
 
DOPING: Vor drei Jahren orchestrierte Russland bei den Winterspielen von Sotschi seine Betrugsorgie - und kommt dafür offenbar mit einer Geldstrafe davon. "Knöllchen im Hinterzimmer", von Thomas Kistner.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Schlusspfiff
 
"Ich werde jetzt Vater, und dann soll ich da Slalom fahren und es fliegen Raketen über mich drüber" -  Ski-Rennfahrer Felix Neureuther fordert von deutschen Funktionären klare Worte zur Nordkorea-Krise vor den Olympischen Winterspielen.
 
 
 
 
 
 
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