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 | Am Ziel:Tour-Sieger Geraint Thomas | | |
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Liebe Leserin, lieber Leser,
eine der schönsten Eigenheiten der Tour de France – oder eine der lästigsten, je nach Sichtweise – ist der Umstand, dass sie ihre Begleiter ständig in Bewegung hält. Nach einer Gipfelankunft einer Etappe zum Beispiel: Dann schiebt man sich in einer endlosen Karawane den Berg hinunter, Stoßstange an Stoßstange, weil es eben nur diese eine Straße gibt, durch die der Verkehr so zäh abfließt wie Wasser in einer Badewanne durch einen verstopften Abfluss. Irgendwann trifft man im Hotel ein, fahndet nach einem Restaurant in der Gegend, das noch geöffnet hat, was gegen 22.30 Uhr auf dem Land schon mal einer forensischen Spurensuche gleichkommt. Am nächsten Tag geht es schon wieder zu einem neuen Etappenort und einer neuen Herberge, man fühlt wieder ein bisschen verloren und unsicher. Aber ich finde das gar nicht so schlimm, es öffnet auch den Blick für Neues.
Eine schöne Alternative zu den blassen Kettenhotels, in denen man rund um die Etappenorte oft übernachtet, sind die Chambre d’hôtes. Eine Form von Fremdenzimmern, in denen man weniger eine Reservierungsnummer ist, sondern ein Gast. Man wohnt bei einem Ehepaar oder einer Familie, lernt etwas über die Gastgeber, die Region oder sonst ein paar nützliche Sachen. Da waren zum Beispiel Denise und Graham, ein schottisches Ehepaar, das sich in der Nähe von Rodez ein Landhaus als Rentensitz ausgeguckt hatte. „Damit das gleich klar ist: Wir waren nicht für den Brexit!“, sagte Graham zur Begrüßung. Später, zum Aperitif, gab es Single Malt Whiskey, zum Abschied am Tag darauf einen väterlichen Rat: Die Behörden hätten auf den einspurigen Landstraßen vor Kurzem das Tempolimit verschärft, von 90 auf 80 km/h. Das wusste ich noch nicht und war sehr dankbar, denn bei der Tour ist man nicht nur ständig in Bewegung, sondern immer auch ein bisschen zu spät dran.
Oder Rodolphe, mein Gastgeber in der Nähe von Pau. Er stammt aus Brüssel, arbeitete früher in der Gastronomie und schaffte es beim Abendessen, belgische Fritten, Gulasch, spanischen Rotwein und französischen Cognac so zu kombinieren, dass es sich anfühlte wie die logischste Menüfolge der Welt. Als ich Rodolphe von der Bergetappe erzählte, die ich am Tag zuvor in den Pyrenäen begleitet hatte, schaute er stolz auf seinen Bauch und erklärte, dass er auch ganz hervorragend in den Bergen zurechtkomme: allerdings nur talwärts. Dann lachte er sein cognacgeschwängertes Lachen, man wollte ihm partout ein paar Eiswürfel in den Rachen schütten.
Oft haben die Chambre d’hôtes mehrere Zimmer, man wohnt abends nicht selten mit Kollegen, die ebenfalls die Tour begleiten. Dann diskutiert man über die schönen und aufreibenden Duelle, aber auch über das Trennende: die Pfiffe gegen das britische Team Sky, die vergiftete Stimmung, sogar tätliche Angriffe. Auch dafür steht diese 105. Frankreich-Rundfahrt: dass die schönen Bilder längst nicht mehr die Konflikte überdecken können, die der Sport heraufbeschworen hat.
Aber abseits dieses Trubels bin ich schon dankbar dafür, wie die Tour uns mit so vielen Menschen in Verbindung bringt, ein bisschen wie bei einem dreiwöchigen Erasmus-Austausch. Man fühlt sich am Abend, in seiner Herberge, gar nicht mehr verloren oder unsicher, sondern plötzlich sehr heimisch. Und freut sich auf den nächsten Tag, wenn man wieder in Bewegung ist. Johannes Knuth, SZ-Sportredaktion | | |
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