|
Sollte der Newsletter nicht korrekt angezeigt werden, klicken Sie bitte hier | |
|
|
|
 | Freudentränen auf dem heiligen Rasen: Wimbledon-Siegerin Angelique Kerber | | |
 |
Liebe Leserin, lieber Leser,
wer von der WM in Russland berichten will, der muss irgendwie von Kasan nach Moskau, von Moskau nach Sankt-Peterburg und wieder zurück nach Moskau zum Finale kommen. Dass Russland groß ist, das weiß jeder, der schonmal eine Weltkarte aus der Ferne gesehen hat, aber das man zum Beispiel in 13 Stunden von Moskau nach Kasan in einem Nachtzug fahren kann, für die 816 Kilometer knapp 30 Euro zahlt und alles in allem recht angenehm ist, das habe zumindest ich erst hier erfahren. Schon wenn man das Ticket kauft, schickt einem das großartige Portal „tutu.ru“ eine Bestätigung mit einem lachenden Smiley („Your ticket is approved :-)“), wenn man die Fahrkarte zurückgeben muss (wie ich es bei einem Zug nach Nischni Nowgorod mal tun musste) bekommt nahezu den ganzen Fahrpreis per Internetbezahlanbieter PayPal sofort zurücküberweisen.
Betritt man dann den Nachtzug, drückt einem die Zugbegleiterin einen Pack Bettwäsche in die Hand - man muss seine Matratze, sein Kissen und seine Decke selbst beziehen - und dann liegt man 13 Stunden lang auf einer sehr weichen Matratze und teilt sich das Abteil mit drei weiteren Reisenden im ewigen Ratatatatatatatatatatata des Zuges in der russischen Weite. Und kommt dann pünktlich zum Spiel Belgien gegen Brasilien an.
Man muss natürlich auch irgendwo wohnen. Und weil die Hotel-Kapazitäten begrenzt und offizielle Fifa-Unterkünfte teuer sind, habe ich meine Wohnungen auf AirBnB gebucht. Das ist meistens billiger, man bekommt eine Wohnung in besserer Lage und hat das Glück, bei Antonia und ihrer Familie zu landen. Antonia hat in ein Nebenzimmer eine Schlafcouch gestellt, in der Wohnung wohnt noch Katze Anushka und Antonia erklärt einem eine halbe Stunde in fließendem Russisch, wie alles funktioniert. Auch wenn man bis auf sieben, acht Worte kein Russisch kann und ihr das schon nach zwei Sätzen gesagt hat. Man behilft sich dann zum Beispiel beim Frühstück mit Google-Translate, was übrigens auch in jedem Taxi das Mittel zur Wahl ist. Ein Fahrer beugte sich bei relativ dichtem Verkehr auf der Mittelspur fahrend zu seinem Smartphone am Amaturenbrett runter und diktierte Google-Translate, das Wladimir Putin deutsches Bier liebe. Als die App mir das übersetzte, ich ihn fragend anschaute und ihm andeute, dass er sich vielleicht auf die Straße konzentrieren sollte, sagt er nur sehr stolz: „Warsteiner.“
Wenn die WM am Sonntag zu Ende gehen wird, dann werde ich tatsächlich das Transport-System hier sehr vermissen. Ich habe gelesen, dass die Münchner Verkehrsgesellschaft den Plan verworfen hat, die U-Bahn den ganzen Tag über alle fünf Minuten fahren zu lassen. In Moskau fährt die U-Bahn alle 90 Sekunden und ich habe mich sehr dran gewöhnt.
Andererseits: Wenn Sie in München oder anderswo in Deutschland gerade auf ihre U-Bahn warten, dann haben sie wenigstens Zeit zu lesen. Ich wünsche Ihnen einen schönen letzten WM-Sonntag.
Martin Schneider, SZ-Sportredaktion | | |
 |
 |
 |
 |
Das WM-Finale: Frankreich gegen Kroatien | | |
 |
FRANKREICHS TRAINER: DIDIER DESCHAMPS Der Franzose kann der Dritte werden, der als Spieler und als Trainer Weltmeister wird. Wenn es bei dieser WM einem Trainer gelungen ist, eine Mannschaft nach seinem Bilde zu formen, dann ihm.
FRANKREICHS ÜBERRASCHUNG: BENJAMIN PAVARD Benjamin Pavard, ein Jüngling aus Frankreichs Norden, ist die Entdeckung der WM. Die Eltern hoffen jetzt nur eins: dass er nicht wie Neymar wird.
FRANKREICHS HOFFNUNG: WIE VOR 20 JAHREN 1998 glaubte Frankreich mit dem WM-Pokal in der Hand, eine Debatte über Integration zu lösen - doch der Rassismus kehrte auch im Fußball zurück. 2018 ist das Finale erneut von gesellschaftlicher Bedeutung.
KROATIENS TRAINER: ZLATKO DALIC Vom Namenlosen zum WM-Finalisten: Kroatiens Trainer hat aus einer Ansammlung von Hochbegabten eine Einheit geformt und den Spielern die Angst vor dem Versagen genommen.
KROATIENS BESTER: LUKA MODRIC Unaufdringlich und unnachahmlich: Niemand hat mehr Anteil an Kroatiens Spiel als der brillante Kapitän Luka Modric.
KROATIENS EUPHORIE: PARTY OHNE WIDERWORTE Wirtschaftliche Misere, Jugendarbeitslosigkeit, Korruption? Verdrängt, bis Montag wird das WM-Finale gefeiert. Auch über die Verfehlungen der Fußballer möchte in Zagreb niemand sprechen.
SCHIEDSRICHTER Néstor Pitana aus Argentinien pfeift das WM-Finale. Er ist der vierte Referee, dem die Ehre zukommt, sowohl Eröffnungs- als auch Endspiel zu leiten.
SPIEL UM PLATZ DREI Im Spiel um Platz drei demonstriert Belgien den Konkurrenten von der Insel, wie viel Spielwitz im Fußball stecken kann. Der Auftritt der Engländer ist dagegen irritierend.
|  | | | |
 |
 |
 |
 |
 |
Mehr WM-Geschichten am Wochenende | | |
 |
|
|  |  | Reportage | Vergesst das Finale, diese Fußball-Weltmeisterschaft hat nur einen Sieger: Wladimir Putin. Über das Turnier eines Autokraten und seiner infantilen Bewunderer aus dem internationalen Betrieb. |  | | | | | |
 |
|
|
| Theaterstück | "90 Minuten dürft ihr mich noch Weltmeischder nennen": Ein fiktiver Endspiel-Fernsehabend in einem Freiburger Wohnzimmer mit Ronaldo, Messi, Neymar und - Joaquim Löw. |  | | | | | |
 |
|
Sportpolitik | Die Fußballwelt verfolgt irritiert die Nähe zwischen Gianni Infantinos Fifa und der politischen Führung von Saudi-Arabien. Womöglich hat das nun Konsequenzen für die Weltmeisterschaft 2022. |  | | | | | |
 |
 |
Kommentar | Diese WM hat gezeigt: Die rein sportliche Leistung verliert in der Gesamtbeurteilung eines Teams an Wert, die moralische gewinnt an Bedeutung. |  | | | | | |
 |
 |
 |
 |
 |
Tennis: Kerbers historischer Triumph in Wimbledon | | |
 |
|
| Frauen-Finale | Sieg mit Klassenunterschied: Angelique Kerber gewinnt im Finale von Wimbledon gegen Serena Williams - als erste deutsche Tennisspielerin seit Steffi Graf 1996. |  | | | | | |
 |
|
|
| Kommentar | Mehr Vorbild als Star: Angelique Kerber wird auch nach ihrem Titelgewinn in Wimbledon zeigen, auf welche Werte es ankommt, wenn man sich absetzen will von der sehr guten Konkurrenz. |  | | | | | |
 |
|
Stimmen | Boris Becker begrüßt Angelique Kerber in einem erlesenen Kreis, Bundeskanzlerin Merkel gratuliert zu einer "begeisternden Leistung" und Thomas Bach lobt das Fairplay im Finale. Reaktionen zum Wimbledon-Sieg. |  | | | | | |
 |
|
Männer-Finale | Novak Djokovic wirkte schon wie weggezaubert von der Weltspitze, nun steht er nach einem Marathonmatch im Wimbledon-Finale. Der unterlegene Rafael Nadal hadert mit dem geschlossenen Dach. |  | | | | | |
 |
 |
 |
 |  | Exklusiv mit Abo oder Tagespass |  | Der ganze Sport am Wochenende |  | | | |
 |
 |
 |
Mehr Sport-Geschichten AM WOCHENENDE | Tony Martin muss die Tour de France beenden | | |
 |
|
 |
|
|
 |
|
|
 |
 |
 |
 |
 |
|
 |
"Wir müssen nun unser Wohnzimmer teilen!!! Steffi, Michael und ich... (vielleicht sollten wir es etwas vergrößern...)" - Boris Becker über Angelique Kerbers Sieg in Wimbledon. |  | | | |
 |
|
|
 | |  | |  | Entdecken Sie unsere Apps: |  | |  | | Folgen Sie uns hier: |  | |  | | |  |  | Impressum: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München Tel.: +49 89 2183-0, Fax: +49 89 2183 9777 Copyright ©Süddeutsche Zeitung GmbH. Artikel der Süddeutschen Zeitung lizenziert durch DIZ München GmbH. Weitere Lizenzierungen exklusiv über www.diz-muenchen.de Sie erhalten den Newsletter an die E-Mail-Adresse sjcorpchen.mail004@blogger.com. Wenn Sie den „Sport am Wochenende“-Newsletter nicht mehr erhalten möchten, klicken Sie bitte hier. | Datenschutz | Kontakt | Abmeldung |  | |