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 | Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko | | |
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Liebe Leserin, lieber Leser,
letztens bekam ich Post von einem Leser, die ganz gut zu dem passte, was ich gerade in Berlin erlebe. Nach meinem Ausflug zu den Schwimmwettberben in Glasgow bin ich mittlerweile bei der Leichtathletik angekommen und erlebe nun, wie bis zu 60 000 Zuschauer im Olympiastadion Athleten beim Medaillenkampf zuschauen. Das ist eine Dimension, die ich in Deutschland bisher nur aus den Bundesliga-Arenen kannte. Ohne Medaillenkampf.
Ich habe es nicht ganz geschafft, am vergangenen Dienstag pünktlich im Stadion zu sein, um das Halbfinale über 100 Meter der Frauen noch live mitzubekommen, doch am Einlass war das auch spannend: Ich hörte, wie der Stadionsprecher die Teilnehmerinnen vorstellte und als ein Name durchgerufen wurde, war es so laut wie bei keiner anderen: Gina Lückenkemper. Ihr Finale am Abend beendet die 21-Jährige in 10,98 Sekunden auf dem Silberrang, es war die erste Medaille im Sprint für eine deutsche Frau, seit Verena Sailer 2010 in Barcelona Gold geholt hatte. Ich schrieb also einen Text über ihren Erfolg und bekam am folgenden Tag die erwähnte Post.
Der Leser schrieb mir, er habe die Berichterstattung diverser Zeitungen beobachtet und sei verblüfft, dass sich die Selbstvermarktung von Gina Lückenkemper so sehr in den Medien niederschlage. Es schien ein Urteil zu sein, das sich weniger an meinem Artikel aufhing, als an der generellen Thematisierung der Person. Das wiederum fand ich auch spannend.
Eine Zeit unter elf Sekunden hat seit drei Jahrzehnten keine andere deutsche Frau geschafft. Die unrühmliche Liste derer, die vor ihr in Deutschland so schnell gelaufen sind (und die ein Doping-Verdacht überschattet), gehört in die Geschichten über Gina Lückenkemper mit hinein. Ihr sportliches Werk ist Anlass für Berichterstattung. Dass sie sich in Interviews schlagfertig gibt, ohne Scheu, ohne Phrasen, gehört meiner Meinung nach zum sportlichen Erfolg dazu: Im Sprint sieht sie sich als Entertainerin, sie braucht die Interaktion mit dem Publikum, um schnell zu sein. Ich habe den Weg von Gina Lückenkemper in den letzten Jahren verfolgt, sie mit 16 Jahren in einem längeren Interview kennengelernt. Sie lief damals schon schnell und war damals kaum anders als heute. Wie authentisch man sie als Zuschauer oder Leser wahrnimmt, ist natürlich jedem selbst überlassen.
Ich finde aber auch: Jemand, der mit Leichtathletik als Berufssportler Geld verdienen möchte, der ist gut darin beraten, sich über seine Außendarstellung zumindest Gedanken zu machen. Leichtathleten bekommen genau einmal im Jahr solche Aufmerksamkeit wie in dieser Woche in Berlin, sie haben kaum andere Chancen auf weitere Fernsehauftritte. Wer seine guten Leistungen dann mit persönlichen Geschichten erzählen kann und will, macht meiner Meinung nach mehr richtig als falsch. Und es ist nicht so, als bekämen die anderen nicht auch ihre Bühne: Fast zwei Wochen habe ich nun aus Glasgow und Berlin berichtet, konnte über furchtlose Schwimmerinnen und tapfere Zehnkämpfer schreiben. Leserbriefe zu ihnen bekam ich dagegen kaum.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag und viel Spaß beim Lesen.
Saskia Aleythe, SZ-Sportredaktion | | |
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Leichtathletik-EM in Berlin | | |
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Fußball-Geschichten am Wochenende | | |
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| Bundesliga | Neuer Trainer, neue Spieler: DFB-Pokalsieger Frankfurt tauscht im dritten Jahr in Serie das halbe Personal durch. Dass WM-Stürmer Ante Rebic bleibt, deutet Sportvorstand Fredi Bobic als Signal. |  | | | | | |
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| Premier League | Trainer Mauricio Pochettino forderte eine mutige Transferpolitik. Er bekam das Gegenteil: nicht einen Zugang. Gerade in der Premier League wirkt das wie eine Gegenbewegung. |  | | | | | |
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| Transfermarkt | Torhüter-Transfers für 70 oder 80 Millionen Euro dominieren gerade die Schlagzeilen. Das darf man als letzten Schritt in der Entwicklung zum Feldspieler sehen - der Torwart hat sich vollständig emanzipiert. |  | | | | | |
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J-League | Lukas Podolski und Andrés Iniesta spielen erstmals gemeinsam für Vissel Kobe - und heraus kommt ein Traumtor des Spaniers auf Vorlage des Kölners. Es soll erst der Anfang gewesen sein. |  | | | | | |
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Jugendfußball | Miroslav Klose gibt sein Debüt als Trainer, gewinnt sein erstes Spiel mit der U17 des FC Bayern - und ist überrascht, wie sich der Druck für die jungen Spieler auf ihn überträgt. |  | | | | | |
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Dritte Liga | Wenn am Sonntag der KFC Uerdingen ins Grünwalder Stadion kommt, kehrt auch der frühere 1860-Spieler Stefan Aigner in seine Heimat zurück. |  | | | | | |
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Die Sport-Geschichten der Woche | | |
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| Turnen | Die deutschen Turner verpassen im Mannschaftsfinale eine Medaille und werden Vierter. Sie patzen ausgerechnet am Reck, einem ihrer besten Geräte. Es ist ein Rückschlag, den sie schnell verarbeiten müssen. |  | | | | | |
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| Sport im Fernsehen | Die Multi-Sport-Europameisterschaften in Glasgow und in Berlin erzielen starke TV-Quoten. Sportverbände haben begriffen, dass man die Kräfte bündeln muss, um Zuschauer zu begeistern. |  | | | | | |
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| Wasserspringen | Rücktritte, Umzüge und dazu noch der angeschlagene Teamleader Patrick Hausding: Trotz mancher Widrigkeiten erobern die deutschen Wasserspringer in Edinburgh Medaillen. |  | | | | | |
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Basketball | Isaiah Hartenstein spielt in Houston demnächst mit einigen der besten Basketballer der Welt zusammen. Seine Ankunft in der NBA zeigt auch, wie sich die Jugendförderung in Deutschland verbessert hat. |  | | | | | |
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Schwimmen | Philip Heintz freut sich bei der Schwimm-EM über Silber über 100 Meter Lagen - und ärgert sich, dass er viele seiner mentalen Reserven noch gar nicht ausgeschöpft hat. |  | | | | | |
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 |  | Radsport | Trixi Worrack, 36, die seit vielen Jahren nach ihren Grenzen forscht, gewinnt im EM-Zeitfahren noch einmal Bronze. |  | | | | | |
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„Wenn die Leute mitklatschen, kann ich mich fokussieren. Das gibt mir noch mehr Adrenalin. Ich will immer höher springen - bis zum Himmel“ - Europameister Mateusz Przybylko vor dem Wettkampf. |  | | | |
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