Sicherheit bei Konzerten, Titanenwurz blüht

                                                           
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Wer München und die Musik liebt, der weiß, dass es kaum einen perfekteren Abend gibt als ein Open-Air-Konzert an einem schönen Sommerabend im Olympiastadion. Der noch immer spektakuläre Zeltdachbau, der Rausch aus Sound, Licht und der Anwesenheit vieler Gleichgesinnter – als Konzertarena hat das Sportstadion zu seiner Vollendung gefunden. So war es für die Münchner Musikfans eine schöne Nachricht, als eine seltene Ballung von Open-Air-Konzerten in diesem Stadionsommer angekündigt wurde.

Doch zum Auftakt an diesem Dienstagabend mit dem Konzert von Coldplay war schon am Nachmittag die Stimmung eine andere. Viele Menschen kamen extra früh, weil sie wussten, dass die Kontrollen am Einlass diesmal länger dauern würden als sonst. Stunden, bevor Chris Martin und seine Band auf die Bühne wollten, kam es zu langen Schlangen. Nach dem Anschlag von Manchester, nach der Unterbrechung von „Rock am Ring" ist das Konzert-Gefühl ein anderes. Ziemlich eindringlich brachte das Coldplay-Veranstalter Marek Lieberberg auf den Punkt, mit dem mein Kollege Thomas Schmidt telefonierte. Lieberberg forderte deutlich mehr Polizeipräsenz bei Großveranstaltungen wie diesen und drohte indirekt sogar mit der Absage von Konzerten. Vor allem die Band Green Day, die am Mittwoch in der Olympiahalle spielt, habe um Polizeischutz gebeten. „Es gibt Musiker, die Angst haben", sagte Lieberberg.

Angst und Sorge sind in diesen Tagen das eine, sich das Leben durch diese Gefühle nicht bestimmen zu lassen, ist das andere. So war es letztlich beruhigend, dass viele Münchner in ihren Regenumhängen eine ganz andere Hauptsorge hatten: das Wetter. Coldplay machten ihrem Namen Ehre. Die Fans von Depeche Mode werden es an diesem Freitag wärmer haben. Falls das Konzert, was wir hoffen, stattfinden kann wie geplant.


Viele Grüße aus dem SZ-Hochhaus
Frank Müller


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