Alles Wichtige zum Sport am Wochenende

                                                           
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Liebe Leserin, lieber Leser,
 
ich weiß ja nicht, wie Sie das sehen, aber wenn ich als Fußballer die Champions League erreichen würde, dann dürfte die Feier durchaus etwas lauter werden. Ich würde das volle Programm aus dem Handbuch für lustige Fußballerfeiern durchziehen: das Field-Interview des Mittelstürmers torpedieren, ein Stück Rasen ausschneiden, eine Weihnachtsmann-Mütze aufsetzen, eine Zigarre rauchen, den Manager ins Entmüdungsbecken werfen, den Trainer in der Pressekonferenz mit Bier duschen, natürlich das „Und-dann-fahren-wir-nach-Mailand"-Lied singen und in der Kabine so laut schlechten Schlager aufdrehen, dass es noch jeder vor dem Marathontor hört. Um perfekt vorbereitet zu sein, würde ich vorher vielleicht sogar bei Ailton oder Luca Toni durchklingeln.

Nun haben Fußballerfeiern nicht erst seit Kevin Großkreutz keinen besonders guten Ruf. Man muss es also nicht übertreiben. Aber die Szenen, die sich am Samstag in Berlin abgespielt haben, waren dann doch eher traurig. Da ist RB Leipzig nun wirklich endgültig sportlich für die Champions League qualifiziert, der große Traum wird wahr, und Stefan Ilsanker postet ein Video von einer Kabinenfeier, gegen die ein Kegelabend der Abteilung Schadensregulierung die pure Eskalation ist. Ilsanker köpft einen Champagner, stößt einen überraschten Schrei der Verzückung aus, es folgt Stille. Irgendwann ruft jemand leise „Europapokal". Es fehlt eigentlich nur, dass Ralf Rangnick im Hintergrund Luftschlangen aufbläst.

Es ist jetzt Zeit für Entscheidungen in der Bundesliga. Nach der ersten am vergangenen Wochenende, der Meisterschaft des FC Bayern, ist nun - neben der Leipziger Champions-League-Quali - die nächste wenig überraschende gefallen: Darmstadt ist abgestiegen. Leverkusen wird wahrscheinlich nicht absteigen, Augsburg vielleicht auch nicht, Köln wird womöglich tatsächlich die Europa League erreichen, das könnte eine der größeren Feiern geben.

Man sollte den sportlichen Erfolg wirklich auskosten, solange er währt, er ist ja so vergänglich. Die deutschen Eishockeynationalspieler, zum Beispiel, haben hoffentlich ihren überraschenden Erfolg gegen die USA genossen. Denn einen Tag später haben sie gegen Schweden erst mal 2:7 verloren, Feiern ist jetzt wieder eher unpassend.

Doch auch wenn es eigentlich nichts zu feiern gibt, bin ich eigentlich ein überzeugter Verfechter der These, dass man sich die Anlässe selbst schaffen muss. Das hat aber den Nachteil, dass es zum Verlust der eigenen Glaubwürdigkeit führen kann, wenn man es übertreibt. So wie die Strategen von Nike, die beschlossen haben, sich und ihre Schuhe an diesem Wochenende einfach mal selbst zu feiern und ihren Marketing-Gag auf der Rennstrecke in Monza Weltrekordversuch zu nennen. In ihrem Kommentar schreibt SZ-Autorin Barbara Klimke, was davon zu halten ist:

"Mit Sport hatte die frühmorgendliche Inszenierung auf der Freilichtbühne in der Lombardei indes wenig zu tun, das zeigt ein Blick auf die lange Liste dessen, was man mit Sport verbindet und was hier fehlte: Zuschauer, Wettkämpfer, Konkurrenten, Steigungen, Abhänge, Unwägbarkeiten wie Hitze, Kälte, Pfützen oder Regen. Sogar die Zahl der Kurven, in denen Läufer minimal Zeit verlieren, war durch die Wahl des Kurses weitgehend reduziert. Wenn alle äußeren Einflüsse, alle Unberechenbarkeiten eliminiert sind, erübrigt es sich allerdings, von einem Wettkampf zu reden."

Dann doch lieber Rangnicks Luftschlangen.

Ich wünschen Ihnen einen schönen Sonntag und viel Spaß mit der aktuellen Ausgabe "Sport am Wochenende".

Sebastian Fischer, SZ-Sportredaktion
 
 
 
 
Der 32. Spieltag in der Bundesliga
 
BORUSSIA DORTMUND: Das als "Spiel um Platz drei" titulierte Duell zwischen Dortmund und der TSG Hoffenheim ist ruppig und zerfahren. Selbst der 2:1-Sieg sorgt bei der Borussia nicht für Ruhe im Dauerzwist zwischen Trainer und Klub-Führung. Felix Meininghaus beschreibt die "Heile, kaputte Welt" im Westfalenstadion.

TSG HOFFENHEIM: Laute Worte eines leisen Spielers: Der gern unterschätzte Mittelfeldspieler Sebastian Rudy kommt mit hohen Ansprüchen zum FC Bayern. In Hoffenheim bringt er gerade die beste Saison seiner Karriere hinter sich. Ein Porträt von Christof Kneer.

FC BAYERN: Einen Tag vorm Spiel gegen Darmstadt erfährt Tom Starke von seinem Einsatz, dann hält er beim 1:0-Sieg einen Foulelfmeter. Und hängt möglicherweise noch ein Jahr dran. Maik Rosner über einen Mann, der selten im Rampenlicht steht.

RB LEIPZIG:
Durch ein auch in dieser Höhe verdientes 4:1 bei Hertha BSC qualifiziert sich RB Leipzig sicher für die Champions League. Erstmals seit 15 Jahren wird ein Klub aus dem deutschen Osten wieder international vertreten sein. Javier Cáceres beschreibt eine "prickelnde Pointe" im Berliner Olympiastadion.

HAMBURGER SV: Das Bild des Jammers, das Klub in der Liga zeichnet, passt wenig zum Selbstverständnis einer weltoffenen Metropole. Eine Geschichte von Thomas Hahn über Hamburg und den HSV, der am Sonntag (17.30 Uhr) gegen Mainz mal wieder ums Überleben spielt: "In Seenot".

ABSTIEGSKAMPF: Der SV Darmstadt 98 und seine Anhänger nehmen den Abstieg erstaunlich unspektakulär zur Kenntnis. Er ist ohnehin das Zeichen einer so vorschriftsmäßigen Liga-Einteilung wie seit Jahren nicht mehr. Der Kommentar zum Spieltag: "Gute Nacht!"

Mehr Geschichten vom Spieltag aus allen Bundesliga-Stadien - über erleichterte Leverkusener, frustrierte Gladbacher und euphorische Kölner - lesen Sie in der aktuellen Ausgabe "Sport am Wochenende".
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Mehr Fußball
 
ZWEITE LIGA: Der TSV 1860 München nutzt seine Chancen und gewinnt 2:1 in Dresden. Großen Anteil an dem wichtigen Sieg im Abstiegskampf hat der Däne Christian Gytkjaer, der endlich mal ins richtige Tor trifft. Christoph Ruf berichtet aus Dresden. Derweil verschärfen sich die Sorgen der Würzburger Kickers.

AMATEURE:
Wegen heimlicher Abreden im Grundlagenvertrag zwischen DFB und DFL fühlen sich die fast sieben Millionen Amateurfußballer in Deutschland veräppelt. Ein Kommentar: "Kohle und Asche".

ENGLAND: Manchester Uniteds Ruhm in der Premier League ist zuletzt leicht verblasst. Unter Trainer José Mourinho erlebt der englische Rekordmeister nun eine Serie von 25 Spielen ohne Niederlage - und hat zumindest noch Chancen in der Europa League. Sven Haist bemerkt: "Noch Platz in der Vitrine".
 
 
 
 
Mehr Sport
 
EISHOCKEY: NHL-Torhüter Thomas Greiss hält gegen die USA 42 Schüsse und weckt Erinnerungen an die erfolgreiche Heim-WM 2010. Im zweiten Spiel gegen Schweden ist er dann jedoch siebenmal machtlos. SZ-Eishockey-Experte Johannes Schnitzler berichtet aus Köln.

RADSPORT: Beim 100. Giro d'Italia gedenkt das Land seiner vergessenen Helden und verehrten Antihelden: Gino Bartali und Marco Pantani stehen für die Extreme des Radsports. "Himmel und Hölle", eine Geschichte von Birgit Schönau.

TENNIS: Vor einem Jahr konnte Mona Barthel kaum gehen. In Prag - wo sie sich erst über die Qualifikation ins Feld gekämpft hatte - krönt sie ihr Comeback mit dem Turniersieg. Gerald Kleffmann beschreibt ihre "Babyschritte ins Ziel".

LEICHTATHLETIK: Thomas Röhler trifft mit seinem Speer beinahe einen unvorsichtigen Kameramann, doch der Tag bleibt zum Glück anders in Erinnerung. Saskia Aleythe berichtet.

US-SPORT: Korbinian Holzer kann mit den Anaheim Ducks den Stanley Cup gewinnen, doch beim Duell mit Leon Draisaitl muss er von der Tribüne aus zuschauen. Er wäre ohnehin gerade lieber an einem anderen Ort. Jürgen Schmieder hat ihn getroffen.
 
 
 
 
Schlusspfiff
 
„Mit Pfiffen hilfst du hier niemandem. Dann sollen die Leute lieber Bratwurst essen gehen."  - Christoph Kramer ärgert sich über Fans von Borussia Mönchengladbach.
 
 
 
 
 

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