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Liebe Leserin, lieber Leser,
 
wenn man sich jede Woche Fußballspiele anschaut, kommt es nicht allzu regelmäßig vor, dass man vor Begeisterung über das Verteidigen im Raum in Schnappatmung ausbricht. Das war auch am Freitagabend nicht der Fall. Aber es war schon beeindruckend, wie die deutsche U21-Nationalmannschaft sich mit einer taktischen Meisterleistung den Spaniern gegenüberstellte und sie tatsächlich schlug. Und das auch noch mit einem Tor von Mitchell Weiser, der sich das nun wirklich verdient hat. Einmal, weil er eine vom Verletzungspech verfolgte Saison hinter sich hat. Aber vor allem, weil er auch die oftmals altmodische Fußballsprache durch seine gewagten Outfits abseits des Platzes um das Wort „Swag" erweitert hat. Der Begriff, Jugendwort des Jahres 2011, steht für eine „beneidenswerte, lässigcoole Ausstrahlung" sowie eine „charismatisch-positive Aura".

Über sehr viel Swag, das kann ich Ihnen versichern, verfügen auch meine Kollegen Martin Schneider und Philipp Selldorf, die in den vergangenen Wochen der deutschen Nationalmannschaft durch Russland hinterher reisten. Das klingt nach einer Tüte voller Spaß, ist aber manchmal gar nicht so einfach. Nach dem Halbfinale gegen Mexiko am Donnerstag in Sotschi mussten sie irgendwie nach Moskau kommen, um dort an diesem Sonntagabend das Finale gegen Chile zu verfolgen. Doch die Witterungen über der russischen Hauptstadt erschwerten dies. Martin Schneider, der aufgrund seiner prägnanten Analysen in der Redaktion nur „Schrödinger" heißt, beschrieb es in einer Whats-App-Nachricht folgendermaßen: „Episches Gewitter über Moskau. Konnten nicht landen. Mussten umdrehen nach Woronesch. Dort über Nacht. Seitdem Chaos im Flugverkehr zwischen Memel und Kamtschaka."

In Moskau irgendwann dann doch angekommen, wartete er elf Stunden auf seinen Koffer, der natürlich auf dem Gepäckband irgendeines anderen Fluges lag. Schneider begegnete der Schose allerdings mit derart charismatisch-positiver Aura, dass er trotzdem noch seine Reportage über russische Sportstätten für die aktuelle Ausgabe „Sport am Wochenende" abschickte. Philipp Selldorf soll unbestätigten Gerüchten zufolge bis zu 30 Stunden unterwegs gewesen sein, doch dank – und das meine ich nicht ironisch – beneidenswerter, lässig-cooler Ausstrahlung, beschrieb er trotzdem noch die Situation der deutschen Nationalmannschaft vor dem Finale.

Von den Swaggern der SZ-Sportredaktion zum wahrscheinlich größten Swagger des Sports, der natürlich Roger Federer heißt. Ihm beim Tennisspielen ohne Schnappatmung zuzuschauen, ist schon ein wenig schwerer, wie ich seit einer Woche bestätigen kann, nachdem ich für die SZ beim ATP-Turnier in Halle/Westfalen sein durfte. Mit sehr viel mehr Tennis-Routine ausgestattet, wird in den kommenden Wochen meine Kollegin Barbara Klimke vom Grand-Slam-Turnier in Wimbledon berichten. Kein Gewitter wird sie davon abhalten können. Genauso wenig wie meinen Kollegen Johannes Knuth, der mit dem Tross der Tour de France reist.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag und viel Spaß beim Lesen,

Sebastian Fischer, SZ-Sportredaktion
 
 
 
 
U 21-Europameisterschaft
 
DER DFB JUBELT: Der Titel für die U21 weist auf eine erstaunliche Entwicklung hin: Deutsche Fußballer müssen nicht mehr die Allerbesten sein, um am Ende die Besten sein zu können. Der zuletzt kritisierten Talente-Ausbildung sei Dank. Der Kommentar: "Im Erfolgskorsett".

DIE EUROPAMEISTER FEIERN:
Eine sichere Abwehr, ein würdiger Kapitän und viele Feierbiester: Die U21 in der Turnier-Einzelkritik von Ulrich Hartmann: "Bonnie, Clyde und die schönen Männer".

MITCHELL WEISER TRIFFT: Nach dem Erfolg gegen die als unbesiegbar geltenden Spanier tanzen die deutschen U21-Europameister Polonäse durch die Katakomben. Das Team begeistert mit Disziplin, Leidenschaft und Harmonie.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Confed Cup
 
DIE DEUTSCHE MANNSCHAFT: Nach dem Finaleinzug schwärmt der Bundestrainer endgültig für seine neuen jungen Musterschüler. Jogi Löw könnte in Russland bereits Lösungen für eine Erbfolge im Team gefunden haben. Welche, das erklärt Philipp Selldorf.

DER FINALGEGNER:
Trotz des Erreichens des Endspiels wächst in Chile die Sorge ums Nationalteam - es fehlen die nachdrängenden Talente. Javier Cáceres über die "Sehnsucht des armen Carlos".

DER AUSRICHTER:
Der Confed Cup wurde gescholten, jetzt wird er in Deutschland plötzlich gefeiert. Doch der Blick auf den Ausrichter zeigt: Das Turnier ist deshalb noch lange keine erhaltenswerte Einrichtung. Johannes Aumüller kommentiert: "Zwischen Moskau und Madagaskar".

DER DOPING-VERDACHT:
Dokumente weisen SZ-Recherchen zufolge daraufhin, dass die russische Nationalmannschaft vor der WM 2014 manipuliert hat. Im Mittelpunkt steht eine verdächtige E-Mail: "Wir müssen herausfinden, ob sie gesund sind".

DIE STADIEN:
Es gibt sie schon, die Schauplätze der Winterspiele in Sotschi 2014, die auch drei Jahre später noch genutzt werden. Und obwohl die meisten Arenen längst niemand mehr braucht, sagen die Russen: Immerhin etwas. Martin Schneider hat sich abseits des Fußballs umgesehen: "Schlangen im Nirgendwo".
 
 
 
 
Mehr Fußball
 
FC BAYERN: Der Meister startet mit sechs Profis in die Saisonvorbereitung. Trainer Ancelotti schließt weder Weggänge noch weitere Neuverpflichtungen aus - und begrüßt einen alten Bekannten als Co-Trainer, der nicht seine erste Wahl war. Teresa Bummel beschreibt: "Spaß mit Abstand".

1860 MÜNCHEN: Die Löwen haben nun Spieler für die Regionalliga. Für den Fortbestand der KGaA sind die im Hintergrund geführten Gespräche mit neuen Investoren entscheidend, schreiben Markus Schäflein und Philipp Schneider. Außerdem gibt es Neues vom Investor: Er geht jetzt gegen die 50+1-Regel vor.
 
 
 
 
Tennis
 
WIMBLEDON: Wimbledon ist gerade eine große Baustelle - das Turnier wird weiter veredelt. Gegenwärtig allerdings sollte es besser nicht regnen. Barbara Klimke berichtet in den kommenden Wochen für die SZ aus Wimbledon. Zum Einstieg: "Mehr Sahne auf die Erdbeeren".

FRAUEN-TURNIER: In Wimbledon will Angelique Kerber eine missratene Saison kippen. Sie verändert aber nur Kleinigkeiten: "Zurück in die Komfort-Zone".

MÄNNER-TURNIER:
Roger Federers Spiel lebt von der Improvisation - und eignet sich deshalb besonders für den kniffligen Rasen in Wimbledon. In diesem Jahr könnte er seinen achten Titel gewinnen.

DAS INTERVIEW:
Boris Becker äußert sich im Gespräch mit Gerald Kleffmann erstmals seit dem Gerichtsurteil, in dem er für bankrott erklärt wurde. Lesen Sie das Interview mit SZ-Plus: "Ich werde den letzten Ball spielen".
 
 
 
 
Tour de France
 
DIE TOUR: Der Radsport hofft beim Tour-Auftakt in Düsseldorf auf eine neue Ära der Begeisterung. Und die Kultur des Betrugs, die ihn vor Jahren in die Krise stürzte? Daran habe sich nur wenig geändert, glauben Experten. Johannes Knuth, der in den kommenden Wochen für die SZ die Tour begleigeten wird, verabschiedet sich zum Auftakt von ein paar Illusionen: "Sein und Schein".  

DIE ERSTE ETAPPE:
"Unendlich enttäuscht": Mit Platz vier beim Einzelzeitfahren zum Tour-Auftakt in Düsseldorf entgleitet Tony Martin eine Chance, die er wohl nicht wieder erhalten wird: "Akkuschaden auf der Rotterdamer Allee".

 
 
 
 
Mehr Sport
 
BASKETBALL: Bambergs Individualcoach Stefan Weissenböck macht einzelne Basketballer besser. Das lockt immer mehr Interessenten aus der NBA an. Joachim Mölter stellt den "unsichtbaren Trainer" vor.

US-SPORT:
Steph Curry gilt als einer der Besten der Liga - und verdient demnächst auch am meisten: mehr als jeder andere Spieler zuvor. Max Ferstl über den "Krösus ohne Ego".

DTM:
Mit 30 Jahren hat René Rast den Sprung in die Deutsche Tourenwagen-Masters (DTM) geschafft. Nach seinem ersten Rennsieg vor zwei Wochen startete er am Samstag am Norisring als Führender der Gesamtwertung. Johannes Kirchmeier stellt ihn vor: "Der Chamäleonfahrer".
 
 
 
 
Schlusspfiff
 
"Der Markt ist im Moment etwas verrückt. Der FC Bayern ist kein verrückter Klub" - Carlo Ancelotti, nicht verrückt und Trainer des FC Bayern, spricht über die Umstände möglicher Transfergeschäfte in diesem Sommer.
 
 
 
 
 

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